Wittner begrüßte neben dem Künstler Guido Weggenmann, der Initiatorin Dr. Sabine Heilig, Kulturreferentin Dr. Franziska Emmerling, zahlreiche städtische Mitarbeiter*innen und einige Stadträte. An diese gerichtet sagte er: „Sie beweisen Kunstsinn!“, und spielte damit auf die langen Diskussionen und Debatten und den letztendlich knappen Beschluss für „The Trap“ an, denn so heißt das Kunstwerk tatsächlich. Es ist die Nachbildung einer originalen Bärenfalle, wie sie früher zum Jagen verwendet wurde. Allerdings in Form eines so genanntes „Blow up“, was so viel wie „aufgeblasen“ bedeutet, denn die Nachbildung hat einen Durchmesser von 5,5 Metern und ist signal-orange.
„Kunst muss nicht gefallen. Mit Kunst muss man sich auseinandersetzen“, zitierte der Oberbürgermeister den als letzten Malerfürsten betitelten Markus Lüpertz. Und dafür sorge das Kunstwerk schon allein aufgrund seiner Größe in beeindruckender Weise. Das Orange erinnere ihn an „die Männer in orange“, gemeint sind die Mitarbeiter des Bauhofes, die die Skulptur im Berger Graben aufgestellt haben. Dort bleibt sie bis auf weiteres als Leihgabe. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte das Blechbläser-Ensemble „Brasstissimo“ aus Kirchheim/Lauchheim.
Zwiegespräch statt Reden
Statt einer Rede gab es zwischen Dr. Sabine Heilig und Guido Weggenmann ein Zwiegespräch. In dessen Verlauf erfuhr man, dass der Künstler als Meisterschüler von Olaf Metzel in München studierte, nachdem er Holzbildhauer und Steinmetz gelernt hatte. Den Standort bezeichnete der Künstler als perfekt und grandios. Die Stadt Nördlingen sei ohnehin sehr beeindruckend, und der Platz im Graben, gut gewählt.
Entstanden ist die Stahlplastik bereits im Jahr 2014. Sie stand bereits in Ulm und Köln. „Die Falle ist nicht funktionstüchtig, soll aber dennoch in ihrer Farbe „warn-orange“ ein Statement gegen Gewalt und Aggression darstellen“, so Weggenmann. Fallen gäbe es in vielerlei Hinsicht, manchmal seien es auch Fettnäpfchen, in die man tappt. Modell für „The Trap“ sei eine Original-Bärenfalle gewesen, aus einem Jagdschloss bei Oberstdorf. Nachdem die „Bärenfalle“ sowohl vom Bäumlesgraben als auch von der Stadtmauer zu sehen ist, erfährt man auf dort angebrachten Tafeln noch mehr über Kunstwerk und Künstler.