Zugleich spricht Weiß vom „Sonderfall und den draus erwachsenen Möglichkeiten“, wonach die nordschwäbische Gemeinde Auhausen durch das „Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Mittelfranken“ betreut wird. Hintergrund sei demnach die bereits seit zwei Jahrzehnten funktionierende und intensive Zusammenarbeit mit der „Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Hahnenkamm-Fränkisches Seenland“.
„Dieses Projekt wird, neben der Umsetzung von städtebaulichen Projekten im Kernort Auhausen, ein Meilenstein für die weitere Gemeindeentwicklung sein, um einer weiteren Landflucht entgegenzuwirken und die Attraktivität für die kommende Generation zu steigern“.
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung für eine „geplante umfassende Dorferneuerung in Dornstadt“ konnten Herr Ingo Steinbrecher als Abteilungsleitung des ALE Ansbach und Herr Stefan Faber als designierter Projektleiter im vollbesetzten Gemeinderaum über die Ziele der Dorferneuerung und die gemeindliche Aufgabenstellung referieren: „Dreh- und Angelpunkt wird die Bürgerbeteiligung sein“.
Neben den Sachdaten zu Antragstellung, den aktuell geltenden Fördersätzen, der in Aussicht stehenden Anordnung eines förmlichen Dorferneuerungsverfahrens „in ein bis zwei Jahren“ sowie der erforderlichen Gründung einer Teilnehmergemeinschaft als „Behörde auf Zeit“ verdeutlichte er: „Eine Dorferneuerung ist eine Chance, kein Muß“ und kann nur „als Hilfe zur Selbsthilfe“ funktionieren.
Vorbereitungsphase hat begonnen
Um solche Gedanken zur Entwicklung eines vitalen Ortes unter Erhaltung bzw. Verbesserung des Dorfcharakters mit seinen sozialen Strukturen, des kulturellen Lebens und einer Grüngestaltung in die örtliche Dorfgemeinschaft zu tragen, werden in der Vorbereitungsphase Interessierte zu einem Seminar an die Schule der Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim eingeladen.
Beim Aufgabenbereich „Gebäude“ appellierte Herr Steinbrecher: „Erhaltung geht vor Abbruch“, nachdem anläßlich des Vorhabens, bezogen auf ein noch festzulegendes Dorferneuerungsgebiets, auch private Maßnahmen förderfähig sein werden: „Wir sind in der – bundesweit gesehen – glücklichen Situation, in Bayern eine überproportional gute Förderung zu haben. Bayern gibt soviel Geld für die ländliche Entwicklung aus, wie alle anderen Bundesländer zusammen“.
Nach Abschluß der Vorarbeiten steht eine Bildung von Themenarbeitskreisen auf der Agenda, zu welcher er bereits an dieser Stelle einen Teilnahmeaufruf an den „Querschnitt der Bevölkerung“ richtete: „In Dornstadt ist wirklich Potential vorhanden“.
Bürgermeisterin Weiß zeigte sich sehr erfreut über die Ausführungen und betonte, in diesem Zuge geplanterweise auch die Ortsdurchfahrt, welche zugleich die Kreisstraße DON 14 darstellt, in einer gedeihlichen Zusammenarbeit mit dem Landkreis Donau-Ries anzugehen und möglichst auch die Versorgungsleitungen im Straßenkörper zu erneuern: „Wir werden das Projekt gemeinsam im nächsten Jahrzehnt mit Gemeindeverwaltung, Bevölkerung, den Fachbehörden und beteiligten Firmen umsetzen“.
Der heutige Gemeindeteil Dornstadt fand bereits 1271 erstmals eine urkundliche Erwähnung und war im Eigentum der damaligen Oettinger Grafen. Am 1. Mai 1978 ist die Gemeinde Dornstadt mit den Ortsteilen Dornstadt, Hirschbrunn und Linkersbaindt nach Auhausen eingemeindet worden. Das markante Jagdschloß Hirschbrunn mit seiner Schloßkapelle befindet sich im Eigentum des Fürstenhauses zu Oettingen-Spielberg. (pm)