Inklusion

Lebens(t)räume - ein inklusives Fotoprojekt

Models und Organisator*innen des inklusiven Fotoprojekts "Lebens(t)räume". Im Hintergrund sind auf einer Leinwand die unterschiedlichen Fotos ausgestellt. Bild: Thomas Oesterer
Am Montag hat im Wemdinger Kunstmuseum die Abschlussveranstaltung des inklusiven Fotoprojekts "Lebens(t)räume stattgefunden. Zuvor waren die Fotos bereits als Wanderausstellung im ganzen Landkreis zu sehen.

Im Wemdinger Kunstmuseum hat am Montag die Finissage, also der festliche Abschluss, des inklusiven Fotoprojekts "Lebens(t)räume" stattgefunden. In den kommenden zwei Wochen haben noch einmal alle Interessierten die Möglichkeit, die kleine Ausstellung zu besuchen. Bereits seit Juni wurde die Wanderausstellung zunächst im Landratsamt Donauwörth und parallel in der Donauwörther und Oettinger Innenstadt gezeigt, später dann in Nördlingen und Rain, bevor sie jetzt zum Ende nach Wemding ins Kunstmuseum kam. Für die Umsetzung vor Ort wurden die Organisatoren jeweils von den Werbegemeinschaften und Stadtmarketingvereinen der Städte unterstützt. Die ausgestellten Träume und Wünsche der Models waren dabei genauso vielfältig und bunt wie sie selbst. Die Fotoaktion hat aber hinter dem Grundgedanke der Inklusion gezeigt, dass sie sich diese trotzdem kaum unterscheiden - egal ob von Menschen mit oder ohne Behinderung. 

ARGE OBA organisiert Fotoprojekt 

Organisiert und umgesetzt wurde das Projekt von der trägerübergreifenden Arbeitsgemeinschaft Offener Behindertenarbeit, kurz ARGE OBA, die sich aus Vertreter*innen verschiedener sozialer Einrichtungen aus dem Landkreis Donau-Ries zusammensetzt. Eine dieser Vertreterinnen ist Milena Oefele, Referentin für Inklusion bei der Lebenshilfe Donau-Ries. Sie erklärt: "Die enge und stets professionelle Zusammenarbeit ist einer der Gründe für den tollen Erfolg des Projekts. Wir sind als Team in den letzten Monaten auch Einrichtungsübergreifend zusammengewachsen und werden in Zukunft auf alle Fälle gemeinsam an neuen Projekten arbeiten." Natürlich geht es bei einem Fotoprojekt nicht ohne eine Fotografin und entsprechende Models. Als Fotografin konnte Nina Berger gewonnen werden. "Unsere Fotografin hat mit ihrem einmaligen Blick für die oftmals schüchternen Models einzigartige Bilder geschaffen und uns unsere Arbeit wirklich erleichtert", stellte diesbezüglich auch Andrea Beranek, ARGE OBA in ihrer Dankesrede fest. 

Ein Ausschnitt aus den verschiedenen Fotos, die durch das Projekt entstanden sind. Bild: Thomas Oesterer

Bunter Querschnitt der Gesellschaft 

Für die Fotos wurden dann Menschen aus dem Landkreis ausgewählt, die einen bunten Querschnitt der Gesellschaft zeigen. Neben Landrat Stefan Rößle, Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner und Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorrè sind deshalb auch Senioren, junge Erwachsene, Menschen mit Behinderung, Familien und Kinder zu sehen. Sie alle vereinen Lebensträume, die sie für sich oder andere haben. "Dabei soll unser Projekt zeigen, dass sich die Träume von Menschen mit und ohne Behinderung kaum unterscheiden - ja sogar sehr stark ähneln", erklärt Andrea Beranek. 

Neue Projekte sollen folgen 

Dass diese Botschaft sehr gut herausgearbeitet wurde, bestätigte auch die stv. Landrätin Ursula Kneißl-Eder: "Die Wanderausstellung durch die verschiedenen Städte hat unseren Landkreis enger zusammengebracht und neue Brücken gebaut, genau wie Inklusion und Gleichstellung Brücken zwischen Menschen baut." Auch in Zukunft sei der Landkreis Donau-Ries deshalb allen Projekten dieser oder ähnlicher Art aufgeschlossen, so Kneißl-Eder. Dass das Fotoprojekt in den kommenden Monaten erweitert wird, schlossen die Organisatoren zwar aus, trotzdem habe man intern schon viele neue Ideen gesammelt, die man gemeinsam angehen möchte, so Milena Oefele. 

Andrea Beranek, ARGE OBA, erklärt die Ideen hinter dem inklusiven Fotoprojekt. Bild: Thomas Oesterer

Positives Echo der teilnehmenden Städte

Weil das inklusive Fotoprojekt in den teilnehmenden Städten großen Anklang gefunden hat, soll es in Zukunft außerdem die Möglichkeit für andere Gemeinden und Städte geben, die Ausstellung bei ihnen stattfinden zu lassen. "Das positive Echo, das uns aus den teilnehmenden Städten erreicht hat, obwohl im Voraus teilweise viel Überzeugungsarbeit geleistet werden musste, hat gezeigt, dass wir mit dem Projekt genau den richtigen Weg gegangen sind. Deshalb können wir es uns durchaus vorstellen, die Bilder auch an andere Gemeinden weiterzugeben", erklärt Günter Schwendner, Geschäftsführer der Lebenshilfe.