Preisverleihung

Diakoneo Oettingen beim Diakonie-Wettbewerb ausgezeichnet

Der 2. Preis geht nach Oettingen an das Stadtfüher-Team von Diakoneo Offene Hilfen Bild: Diakonie Bayern
Auch in diesem Jahr fand wieder der alljährliche Wettbewerb der Diakonie Bayern statt. Dabei wurde auch das Projekt "Oettingen - einfach erleben" der Offenen Hilfen Oettingen von diakoneo ausgezeichnet.

Teilhabe ermöglichen‘ – unter diesem Motto stand der diesjährige Diakonie-Wettbewerb. Gesucht wurden ehrenamtliche Projekte aus dem Raum der bayerischen Diakonie, die Ehrenamtlichen Teilhabe ermöglichen. Vom 1. Februar bis zum 31. Mai 2024 konnten sich alle Mitglieder der bayerischen Diakonie – diakonische Werke, Einrichtungen und Träger, Kirchengemeinden, Projekte und Initiativen – um einen der drei Preise im Gesamtwert von 7.500 Euro bewerben. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Diakonischen Werkes Bayern im Heilig-Geist-Saal Nürnberg wurden die drei Preisträger des Diakonie-Wettbewerbs 2024 ausgezeichnet.

 

Das Matthias-Claudius-Heim der Diakonie Würzburg erhielt den ersten Preis in Höhe von 4.000 Euro, gespendet von der St. Gumbertus Stiftung Ansbach, für das Projekt ‚Musik baut Brücken‘. Die geschlossene gerontopsychiatrische Einrichtung, die circa 60 schwer an Demenz erkrankte Senior*innen betreut, wird durch ehrenamtliches Engagement unterstützt und gefördert. Den Ehrenamtlichen ist es durch Spendenaufrufe gelungen, Mittel zur Renovierung des wertvollen Klaviers im Speisesaal der Einrichtung zu akquirieren und das historische Instrument wieder spielbar zu machen. Ein erstes Konzert fand am 29. Februar 2024 statt. Seither sind Ehrenamtliche aus der ganzen Stadt eingeladen, für und vor allem mit den Bewohner*innen zu singen und zu spielen. Berufsmusiker*innen, Hobby- und Kirchenmusiker*innen engagieren sich nun mit viel Freude für diese Aufgabe. Ein zweites Klavierkonzert mit der renommierten Dozentin der Würzburger Hochschule für Musik, Dr. Lilo Kunkel, wurde am 9. September 2024 veranstaltet. So öffnet sich das Heim und wird durch ehrenamtliches Engagement zu einem Ort der Begegnung und zu einem Impulsgeber für die Stadt Würzburg.  

Menschen mit Behinderung zu Stadtführer*innen ausgebildet

Der zweite, mit 2.000 Euro dotierte Preis, finanziert je zur Hälfte vom vrk und der BKK Diakonie, geht an das Projekt ‚Oettingen – einfach erleben‘ der Offenen Hilfen Oettingen von diakoneo. Menschen mit Behinderung wurden innerhalb von zwei Jahren zu ehrenamtlichen Stadtführer*innen ausgebildet. Sie bieten nun selbst (schon seit 2018) als Gruppe Führungen in leichter Sprache durch die Residenzstadt im Donau-Ries an. Die Führungen werden offiziell auf der Homepage des Touristikamtes Oettingen beworben. Das Projekt bietet den Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Sie werden von Hilfeempfänger:innen zu Dienstleister:innen, erweitern durch die Stadtführungen ihr Wissen und ihre soziale Kompetenz und gewinnen Selbstbewusstsein. 

Teilhabe auf vorbildliche Weise ermöglicht

Mit dem dritten Preis in Höhe von 1.500 Euro, gespendet von der CURACON Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wird das ‚Haus Sebastian‘ der Diakonie Rosenheim in Kiefersfelden ausgezeichnet. In dieser soziotherapeutischen Facheinrichtung bildete ein Trainer im Frühjahr 2022 für mehrere Monate Bewohner:innen und Mitarbeiter*innen im Impro-Theater aus. Daraus entstand eine Impro-Theater-Gruppe, die das Stück ‚Geschlossene Gesellschaft‘ von Jean-Paul Sarte als Hörspiel einstudierte. Die Aufführung des Stückes im Speisesaal der Einrichtung vor ca. 80 Personen, davon etwa die Hälfte von außen, wurde ein großer Erfolg. Durch vielseitiges ehrenamtliches Engagement konnte dieses Projekt realisiert werden: Regie, Werbung, Ton, Beleuchtung, Musik und die Aufzeichnung des Hörspiels wurden von Ehrenamtlichen übernommen. Die Theatergruppe bereitet nun ein neues Stück vor, dieses Mal in eigener Regie, unter Mitwirkung der Ehrenamtlichen, der Kreativwerkstatt und des Lesekreises im Haus. So wird Teilhabe auf vorbildliche Weise ermöglicht. (dra)