Inklusionsrat

Wie barrierefrei ist Nördlingen?

Nach langwierigen Bauarbeiten wurde im September 2023 endlich die Straße "Am Hohlen Schänzle" eingeweiht. Zu den Neuerungen gehört u. a. auch eine barrierefreie Wegeverbindung zur Herlinstraße. Bild: Thomas Oesterer
In den vergangenen eineinhalb Jahren hat der Inklusionsrat Nördlingen eine Umfrage zum Thema "Wie barrierefrei ist Nördlingen" durchgeführt. Die Ergebnisse wurden jetzt dem Stadtrat präsentiert.

Im Januar 2020 wurde in Nördlingen der erste lnklusionsrat als Nachfolgeprojekt von "Wir für Menschen" gegründet. Seitdem setzt sich das Gremium für mehr Barrierefreiheit in Nördlingen und seinen Stadtteilen ein und hat dazu bereits vor 1 1/2 Jahren eine Umfrage ins Leben gerufen, die jetzt dem Nördlinger Stadtrat präsentiert wurde. Das Ergebnis bereits vorweg: Ja - Nördlingen ist auf einem guten Weg und trotzdem gibt es noch viele Kritikpunkte, die in naher Zukunft angegangen werden müssen. "Wir haben in den vergangenen Jahren sehr positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung gemacht und finden auch zusehends Verbesserungen vor. Man sieht, dass etwas vorwärtsgeht", so Matthias Küffner, Vorsitzender des Inklusionsrats. Dies zeige das aktuelle Beispiel des Nördlinger Hallenbades. Durch eine gemeinsame Begehung mit Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann konnten hier möglicherweise auftretende Probleme bereits im Vorfeld ausgeräumt werden. 

Reges Interesse von Seiten der Bürgerschaft

Die Auswertung der Umfrage, an der insgesamt 174 Personen teilgenommen hatten, zeigte trotzdem, dass besonders im Bereich der Nördlinger Innenstadt noch viel Handlungsbedarf besteht. Zusätzlich zur Umfrage selbst wurden dazu noch 95 Anmerkungen und Freitextantworten mit konstruktiver Kritik und entsprechenden Verbesserungsvorschlägen beim Inklusionsrat eingereicht. Genannt wurden hierbei u. a. fehlende Aufzüge und dadurch erschwerter Zugang zu Arztpraxen, zu wenig barrierefreie bzw. behindertengerechte Toiletten, zu große Flächen mit Kopfsteinpflaster und zahlreiche Geschäfte und öffentliche Plätze, die nicht barrierefrei zugänglich sind. "Wir spüren, dass vonseiten der Bürgerschaft reges Interesse an diesen Themen besteht, dies wurde durch die Umfrage noch einmal sehr deutlich", erklärt Küffner. Gleichzeitig führe es zu nichts, wenn man sich in der aktuellen Situation mit anderen Städten vergleicht. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, uns auf Nördlingen zu konzentrieren und die Barrierefreiheit hier voranzubringen", so die Verantwortlichen des Inklusionsrats. 

Inklusionsrat setzt auf Unterstützung des Stadtrats

In enger Absprache wurde im Anschluss das weitere Vorgehen besprochen. Die Vertreter stellen klar: "Wir wissen, dass wir nicht alles in den nächsten fünf Jahren schaffen werden. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass sie (der Stadtrat) uns auch weiterhin unterstützen und ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben. Nur so kann Inklusion hier in Nördlingen gelingen." Bürger*innen und Bürger sind außerdem weiterhin aufgerufen, sich mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen beim Inklusionsrat zu melden.