Vor gut einem Jahr kritisierte das Personal die Arbeitsbedingungen und die Pflegesituation in den Kliniken im Kreis öffentlich. Darauf haben die Verantwortlichen im Laufe der vergangenen zwölf Monate reagiert.
Donau-Ries - Gut ein Jahr ist es her, seit dem das Pflegepersonal der Krankenhäuser im Landkreis in einem Brandbrief gegen ihre Arbeitsbedingungen protestiert haben. Kurz darauf kündigte der Verwaltungsrat des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU) an, zusätzlich eine Millionen Euro für neues Pflegepersonal zu investieren. Jetzt, ein Jahr später, haben 59 neue Pflegekräfte ihre Arbeitsverträge unterschrieben. Fast 90 Prozent davon hätten Vollzeitstellen, so Jürgen Busse, gKU Vorstandsvorsitzender im Anschluss an die Sitzung des Verwaltungsrats am Freitagvormittag in Oettingen.
18 ehemalige Pflegeschüler beginnen ihren Dienst
41 der neuen Krankenschwestern und -pflegern wurden bereits im Laufe des Jahres eingestellt. Ab 1. Oktober kommt nochmals neuer Schwung und mehr Personal in die Kliniken. Am Montag beginnen 10 Absolventen der Krankenpflegeschule ihren Dienst im Donauwörther Krankenhaus und 8 weitere in Nördlingen. Das Donauwörther Krankenhaus hat dann 34 Kräfte mehr, Nördlingen 16 und Oettingen 9. Das selbst gesteckte Ziel von insgesamt 130 Vollzeitstellen in Donauwörth, 108 in Nördlingen und 52,5 in Oettingen sei mit den 59 Neueinstellungen nun erfüllt, sagte Rößle. Schwierig sei die Personalsuche vor allem wegen dem Fachkräftemangel gewesen. Ebenfalls am Montag beginnt das neue Schuljahr an der Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege in Donauwörth. 31 Schülerinnen und Schüler beginnen dann ihre Ausbildung.
Dass nun fast 60 neue Mitarbeiter auf den Stationen beschäftigt sind, bedeute allerdings nicht, dass damit alle Probleme gelöst sind, gibt Rößle zu. "Es muss noch zu weiteren Verbesserungen kommen", sagt er.
1,67 Millionen Förderung für die Krankenpflegeschule
Eine solche Verbesserung, könnte der Neubau der Krankenpflegeschule in Donauwörth sein. Die gute Auslastung der Schule zeige, wie dringend der Neubau der Schule sei, so Rößle. Das Bauprojekt drängt auch, da die Schüler momentan in der Realschule Heilig Kreuz in Donauwörth untergebracht sind. Bis zum Jahr 2020 muss die Krankenpflegeschule aus dem Gebäude der Realschule aber ausziehen. Dann wird die Realschule St. Ursula mit ins Schulhaus ziehen. Wie Rößle am Freitag bestätigte, wird der Zwei-Millionen-Bau der neuen Krankenpflegeschule auf dem Gelände der Donauwörther Klinik mit 1,67 Millionen Euro von der Regierung von Schwaben gefördert.
Hohe Zuschüsse wird es auch für andere Baumaßnahmen am Donauwörther Krankenhaus geben. Zwischen 2020 bis 2023 sind mehrere Maßnahmen, darunter die Erweiterungen des OP-Bereichs, geplant. Über mehrere Jahre hinweg erwartet das gKU Förderungen in Höhe von 9,7 Millionen Euro.
Weniger Minus als gedacht
Die Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime werden laut aktueller Hochrechnungen in diesem Jahr weniger Minus machen, als gedacht. Busse, Rössle und Roland Buchheit (Vorstand gKU) gehen von einem Defizit von 1,4 Millionen am Ende des Jahres aus. Bisher rechnete man von 2 Millionen Euro Miese.