„Aufklärung, Information, auf die Patienten eingehen, sie beruhigen und die Sachlage relativieren“, fasst Pflegedienstleiterin Antje Schober von der Caritas-Sozialstation – Ambulante Krankenpflege Donauwörth e.V. die derzeitige Hauptaufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen.
Zum Glück gäbe es unter den etwa 120 hochaltrigen Patientinnen und Patienten, die betreut werden, aktuell keine an dem Corona-Virus Erkrankten. Deshalb tragen die Pflegerinnen und Pfleger auch keine Schutzkleidung, wenn sie ins Haus kommen. "Unsere Pflegekräfte führen schon immer ein sogenanntes Notfallset an Schutzausrüstung mit. Derzeit sind unsere Pflegekräfte angewiesen, bei allen Patienten einen Mundschutz zu tragen", erklärt die Leiterin der Sozialstation, Antje Schober. Sollten Verdachtsfälle im Patientenkreis auftreten, seien weitergehende Schutzmaßnahme "unerlässlich".
Information wichtiger denn je
An oberster Stelle stehe jedoch die Information, auch für das Personal, „das seinen Teil dazu beiträgt, die Situation zu stabilisieren“, so Schober auf Anfrage. Sie selbst ist als Pflegedienstleiterin jeden Tag, auch Samstag und Sonntag für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da, denn derzeit herrscht erhöhter Redebedarf, wenn sie von ihrer Tour kommen. Weil man nicht wisse, was eventuell noch kommt, sei es wichtig, ausreichend Material und Equipment auf Vorrat zu beschaffen. "Momentan ist es für jede ambulante Einrichtung sehr schwierig, ausreichend Material zu erhalten, um im Bedarfsfall entsprechend handeln zu können. Hier sind wir auf jegliche Unterstützung, von wo auch immer, angewiesen", erläutert Antje Schober.
Angst um Schwestern und Pfleger
„Was wird aus mir, wenn Sie morgen nicht mehr kommen können?“ Diese Frage beschäftigt die Patientinnen und Patienten laut Auskunft von Hedwig Stimpfle, Pflegedienstleitung der Diakonie-Station Nördlingen, viel mehr als das Risiko, selbst krank zu werden. Aktuell gäbe es noch keine bestätigten Fälle. Die Patientinnen und Patienten im Durchschnittsalter von 89 Jahren haben Angst, dann ins Krankenhaus zu müssen. Auch hier lautet die Devise „beruhigen und aufklären“. Wie Stimpfle weiter erläuterte, wurde bereits letzte Woche ein Krisenstab gebildet, der sich mit den täglich veränderten Gegebenheiten auseinandersetzt und entsprechend umsetzt.