Auf dem Museumsacker wird ab 13 Uhr die Ernte der „Ärbira“ (Erdbirnen), wie die Kartoffeln im Dialekt genannt werden, demonstriert. Mit Lanz-Bulldog, Eicher-Traktor und weiteren Oldtimern wird gerodet und gepflügt. Beim Klauben ist die Mithilfe von Kindern gefragt. Besucherinnen und Besucher können sich ab 14 Uhr beim Kartoffel-Wettschälen im Museumshof messen und schätzen, wie viele der Knollen wohl in einem Sack stecken. Die Prämierung der größten Kartoffel steht um 15:15 Uhr auf dem Programm. Gäste werden gebeten, das prächtigste Exemplar aus der eigenen Kartoffelernte mitzubringen.
Präsentiert werden im Museumshof zudem historische und seltene Sorten, die Tage vorher noch auf den Schaufeldern im Museumsgarten in der Erde steckten. Im Museumshof können Kinder den ganzen Tag über Kartoffelmännchen basteln und Kreativität und Geschick beim Kartoffeldruck beweisen.
Kartoffelspezialitäten unter alten Apfelbäumen
Das Kartoffelfest findet in einer einmaligen Atmosphäre im bewirteten Museumshof statt. Unter dem Blätterdach der Apfelbäume schmecken die Kartoffelspezialitäten gleich noch einmal so gut: von Kartoffelsuppe, Kartoffelsalat mit Schweinebraten oder Bratwürsten bis zu Pellkartoffeln aus dem holzbefeuerten Dämpfer mit Kräuterquark. Natürlich dürfen auch Pommes an diesem Tag nicht fehlen. Gäste, die Süßes bevorzugen, können neben den berühmten Rieser Bauerntorten aus einem vielfältigen Kuchenangebot wählen. Musikalisch unterhalten die Reimlinger Musikanten. Bei schlechtem Wetter kann in Zelten gesessen werden.
100 Jahre alte Ölmühle in Betrieb
Auch die benachbarte Klostermühle öffnet am Kartoffelfest von 13 bis 16 Uhr ihre Tore und erlaubt einen Blick auf die originalen Mahlgänge, die das Getreide zu Schrot verarbeiteten. Im angegliederten Mühlenmuseum des Rieser Bauernmuseums- und Mühlenvereins ist die 100 Jahre alte Ölmühle samt ihrem beeindruckenden Kollergang mit senkrecht laufenden Mahlsteinen in Betrieb.
Dauer- und Sonderausstellung von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet
Im „Brauhaus“ (Klosterhof 8) zeigt die familienfreundliche Dauerausstellung „300 Jahre Alltagskultur im Ries“, wie die hiesige Bevölkerung in den vergangenen 300 Jahren gelebt und gearbeitet hat. In der Sonderausstellung „Gezeichnet B. Fischer. Ein Nachlass Rieser Bilder“ können die Werke des akademischen Malers Bruno Fischer entdeckt werden, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebener nach Nördlingen kam.
In der „Klosterökonomie“ (Klosterhof 3) wird in der Dauerausstellung der Wandel der Rieser Landwirtschaft mit vielen Exponaten und historischen Bildern veranschaulicht. Die Jahresausstellung „Lauter alte Schachteln? Kisten, Koffer, Kästchen packen aus“ präsentiert eine Vielzahl an historischen und zeitgenössischen Objekten aus der hauseigenen Sammlung: ob zweckmäßig oder aufwendig gestaltet, völlig abgenutzt oder nagelneu. (pm)