"Alt Nördlingen e.V."

Ein Stück Seele der Stadt vermitteln

Der Verein Alt Nördlingen ernannte am vergangenen Freitagabend drei Ehrenmitglieder. Auf dem Bild zu sehen (von links): 3. Vorstand Roland Pusch, Ehrenmitglied Claus Rumpfinger, Ehrenmitglied Resi Beck, 1. Vorstand Axel Schönmüller, Ehrenmitglied Peter Winterstein und 2. Vorstand Cornelia Panitz. Bild: Jenny Wagner
Am 12. September 1924 gegründet, feiert der Verein Alt Nördlingen (VAN) in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen. In einem würdigen Rahmen wurde am vergangenen Freitag der Festakt im Ochsenzwinger gefeiert, weitere Veranstaltungen anlässlich des Geburtstags werden folgen.

Der Verein "Alt Nördlingen e.V." kann im Jahr 2024 auf eine 100-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Schon seit der Gründung hat es sich der Verein, so Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner, zur Aufgabe gemacht, "das kulturelle Erbe der Stadt zu wahren". 1. Vorsitzender Axel Schönmüller schlug in seiner Begrüßungsrede in dieselbe Kerbe und verdeutlichte die Bedeutung des Vereins: "Wir halten die Geschichte unserer Stadt lebendig. Wir sind Botschafter und vermitteln ein Stück Seele der Stadt."

David Witner: "Ein wertvoller Raum für Kunst und Kultur"

Bild: Jenny Wagner

OB Wittner lobte das herausragende Engagement aller Vereinsverantwortlichen und Mitglieder: "Die Kraft zur Erneuerung ist immer wieder beeindruckend." Seit 1949 wird – einzige Ausnahme war das Jahr 2020, als die Corona-Pandemie es unmöglich machte – durchgehend auf der Freilichtbühne Nördlingen Theater gespielt. Auch ein Kinder- und Jugendstück wird seit über 30 Jahren inszeniert. Das Jubiläum sei ein eindrucksvolles Zeichen für Beständigkeit und Leidenschaft, sagte Wittner. 

Ausschließlich herzliche Worte fanden auch die Ehrengäste Bärbel Mauch, Vorsitzende des Verbands Deutscher Freilichtbühnen Süd e.V. und Sepp Käser, Präsident des Verbands Bayerischer Amateurtheater e.V.

Zum 100. Geburtstag des Vereins machte die Stadt und die Knabenkapelle Nördlingen dem VAN ein einzigartiges Geschenk. Eine eigene Komposition zu Ehren des Jubiläums, die den Namen trägt: Marsch Alt Nördlingen, gewidmet dem Verein Alt Nördlingen zum 100. Jubiläum. Uraufgeführt wird der Marsch am Abschlusskonzert der Knabenkapelle Nördlingen am 21. Dezember 2024. Danach wird das Musikstück fest in das Repertoire der Knabenkapelle aufgenommen. 

Historisches Erbe darf nicht in Vergessenheit geraten

Die Stadt Nördlingen darf sich im Gegenzug ebenfalls über ein einmaliges Geschenk erfreuen. Allen voran Geschichtsfans kommen dadurch voll auf ihre Kosten. Der VAN hat es sich anlässlich des Jubiläums zur Aufgabe gemacht, das Verlies unter dem Nördlinger Rathaus  für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ab dem kommenden Wochenende (21. und 22. September 2024) können im Rahmen des Kulturfestivals Besucher*innen des Stadtmuseums erstmals mit einer VR-Brille digital in das Verlies eintauchen. Der Überlieferung nach warteten vermeintliche Hexen dort auf den Tod. 

Bild: Jenny Wagner

Erinnerung an die Menschen, die den Verein geprägt haben

Der ehemalige Stadtarchivar der Stadt Nördlingen, Dr. Wilfried Sponsel, übernahm an diesem Abend die ehrenvolle Aufgabe, den Festvortrag zu halten. Augenmerk legte er in diesem ausschließlich auf die Persönlichkeiten, die den Verein in den vergangenen 100 Jahren mit ihrem außergewöhnlichen Engagement hinter und vor den Kulissen der Theaterbühne prägten. Dazu zählten unter anderem Rudi Beck, Heinrich und Rudolf Wetzstein, Johannes Flierl, Hans Rubin, Erna Lux, Hannes Stöcklein, Ernst Deffner, Helmut Rummel, sowie Toni und Hubert Schneider und Charly Schied.  

Krönender Abschluss des Festaktes war die Ernennung von drei neuen Ehrenmitgliedern. Zu dem auserwählten Kreis gehören nun auch Resi Beck, Claus Rumpfinger und Peter Winterstein. Letztmalig wurden im Jahr 2007 Ehrenmitglieder im Verein ernannt. 

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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