Bevor Stadtpfarrer Benjamin Beck zu Wort kam, begrüßte die Knabenkapelle unter Leitung ihres Dirigenten Oliver Körner die Zuhörer*innen in der vollbesetzten Kirche mit der „Nordic Fanfare“. Die kurze Eröffnungshymne von Jacob de Haan demonstrierte die überwältigende Akustik in der Kirche. Schwungvoll präsentierten die Buben den „Pappenheimer Marsch“ von Michael Haydn, dem Bruder Joseph und Johann Hadyn's.
Nicht nur Gäste in der Kirche können Konzert genießen
Der Stadtpfarrer konnte neben Oberbürgermeister David Wittner, zweiter Bürgermeisterin Rita Ortler auch Stadtmusikdirektor i. R. Georg Winkler und den musikalischen Leiter der Stadtkapelle, Armin Schneider begrüßen sowie die Bewohner*innen von St. Vinzenz, denn das Konzert wurde live ins Altenheim übertragen.
Abwechslungsreiches komprimiertes Programm
Im Jahr 2014 komponierte Alexander Reuber seine „Trailermusik“ für einen Film, den es nicht gibt. Verschiedene Themen und Rhythmen, Tempiwechsel und der Walzer im Mittelteil bieten dem Orchester die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Eingeleitet durch Piccoloflöte und Trommel besticht der „Marsch des Soldaten Robert Bruce“, arrangiert von Guido Rennert durch seine wechselseitige Harmonie der einzelnen Register. Eigentlich lässt Stadtpfarrer Beck niemanden auf seine Kanzel. Beim Jubiläumskonzert jedoch machte er eine Ausnahme für Trompeter Jonas Hahn. Er und Clemens Ernst spielten das Solo in „Give us Peace“, der Bearbeitung des niederländischen Komponisten Ted Huggens des berühmten „Dona nobis pacem“. Nach diesem eher konzertanten Stück im Big Band Sound zeigte Körner, dass er nicht nur dirigieren sondern auch arrangieren kann, nämlich „Locus Iste“ - übersetzt „Dieser Ort“ im Original von Anton Bruckner. „Des großen Kurfürsten Reitermarsch“ von Kuno Graf von Moltke war laut Programm schon das letzte Stück.
Publikum hätte gerne noch eine Zugabe
Angesichts des „positiven“ Stess's – Stabenumzug, Bezirksmusikfest Maihingen - sei das Konzert bewusst sehr kurz gehalten, so Körner vor der Zugabe „Ode an die Freude“, besser bekannt als „Europahymne“ oder „Freude schöner Götterfunke“ von Ludwig van Beethoven. Das Publikum quittierte mit stehendem Applaus und erwartete eine weitere Zugabe. Zunächst hatte es auch so ausgesehen. Doch das Sortieren der Noten entpuppte sich als das Aufräumen derselbigen. Der Stadtkapellmeister stellte klar, dass es keine weitere Zugabe geben werde. Die Zuhörer*innen nahmen es der Knabenkapelle nicht übel und so endete das Konzert mit einem Lachen auf beiden Seiten.