Donauwörth - "Veronika Eberle ist eine der extravagantesten, begabten jungen Musiker, die ich je gehört habe. Es ist möglich, dass sie eine der wichtigsten Künstlerinnen Europas werden könnte, und ich würde jede Unterstützung für sie fordern, die in diesem frühen Stadium ihres Wachstums möglich ist. Diese Art von Menschen sind selten", so sagte es Sir Simon Rattle, der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und Künstlerischer Leiter der Philharmonie einmal.
Am Sonntag wurde die Geigerin mit dem Werner-Egk-Preis der Stadt Donauwörth ausgezeichnet. Der Kulturpreis, der den Namen des Donauwörther Komponisten trägt, wird seit 1973 verliehen. Veronika Eberle ist 20. Preisträgerin und zugleich zweite Frau, die mit dem städtischen Kulturpreis ausgezeichnet wird.
Außergewöhnliches Talent schon im Kindesalter
Veronika Eberle wurde in Donauwörth geboren und erhielt bereits im Alter von 6 Jahren ihren ersten Geigenunterricht bei Thomas Rausch. "Dieses Kind verblüffte mich in vielerlei Hinsicht", erinnerte sich der ehemalige Lehrer in seiner Laudatio am Sonntagnachmittag im historischen Enderlesaal. Veronika habe bereits als Kind eine unglaubliche Gabe des mimetischen Lernens gehabt, sei schier grenzenlos konzentrationsfähig gewesen und erstaunte den Lehrer durch ihr unglaubliches Gedächtnis. Vier Jahre später wurde Eberle Jungstudentin von Olga Voitova am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium. Später absolvierte sie ihr Abitur am Gymnasium Donauwörth und studierte an der Münchner Musikhochschule.
Die 29-jährige Veronika Eberle zählt zu den talentiertesten Nachwuchsmusikerinnen Deutschlands. "Seit weit über zehn Jahren repräsentiert sie in den unterschiedlichsten Städten dieser Welt als außergewöhnliche Musikerin ihre bayerische Heimat und Deutschland", so Oberbürgermeister Armin Neudert in seinem Grußwort. Eberle genießt bei den weltweit renommiertesten Orchestern, Konzerthallen und Festivals, aber auch bei den bedeutendsten Dirigenten sehr hohe Anerkennung. In der Spielzeit 2017/18 gastierte sie beim London Symphony Orchestra, beim Orchestre National de Lille beim RTE National Symphony Orchestra of Ireland, beim Orchester Philharmonique de Strasbourg, bei den Hamburger Philharmonikern und bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Zu ihren wichtigsten Auftritten gehörten seither Auftritte in Amsterdam, New York, Tokio oder Rotterdam.
Bach trifft auf Latin Music
Neben der feierlichen Preisverleihung durch Oberbürgermeister stand vor allem die musikalischen Darbietungen der Preisträgerin selbst im Vordergrund der Veranstaltung. Veronika Eberle ließ gemeinsam mit Edicson Ruiz (Kontrabass) und Gonzalo Grau (Perkussion) Musik von Johann Sebastian Bach auf Lateinamerikanische Tanzmusik treffen - komponiert von Efrain Oscher und Gonzalo Grau. Eberle tritt in diesem Trio derzeit mit dem Programm "RUMBAch" auf.