Theateraufführung

„Oskar und die Dame in Rosa“ mit Doris Kunstmann

Das Bild zeigt Doris Kunstmann bei einer Buchvorlesung. Bild: Bernd Böhner
Als Ersatz für die ausgefallenen und wegen der Corona-Pandemie nicht durchführbaren Theatervorstellungen im Winterhalbjahr hat die Theateragentur „Euro-Studio Landgraf“ angeboten, das mehrfach prämierte Schauspiel von Eric-Emmanuel Schmitt, „Oskar und die Dame in Rosa“ in Nördlingen zu spielen.

Mit Doris Kunstmann steht eine Protagonistin auf der Bühne, die aus vielen Film- und Fernsehrollen bestens bekannt ist und diese literarische Erzählung brillant verkörpert.

Oskar ist erst zehn, aber er weiß, dass er sterben wird. „Eierkopf“ nennen ihn die anderen Kinder im Krankenhaus. Doch das ist nur der Spitzname und tut nicht weiter weh. Schlimmer ist, dass der Arzt und Oskars Eltern Angst haben, darüber zu reden, dass weder Chemotherapie noch Knochenmarktransplantation sein Leben retten können. Nur die „Dame in Rosa“, hat den Mut, mit ihm über seine Fragen nachzudenken. Sie gehört zu den Frauen in rosa Kitteln, die sich in der Klinik ehrenamtlich um schwerkranke Kinder kümmern. Sie bringt den jungen Patienten dazu, sich jeden Tag wie zehn Jahre seines Lebens vorzustellen. Auf diese Weise durchlebt Oskar ein ganzes Menschenleben: Erste Liebe, Eifersucht, Midlife-Crisis und das Alter, bis er mit 110 Jahren zu müde ist, um noch älter zu werden.

„Es ist ein unendlich zartes, schönes und liebevolles Buch. Es ist eine Geschichte vom Kummer, vom Verlust, vom Tot,
von der Liebe, vom Erwachsenwerden und von der Toleranz in dieser durchgeknallten Zeit, in der wir leben. Ein Lehrstück in Sachen Güte,“ beschrieb Elke Heidenreich die Buchvorlage
„Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt. Die zum Welterfolg gewordene Geschichte zieht vom ersten Augenblick an in ihren Bann – vergleichbar der Lebensklugheit und heiteren Phantasie des Antoine de Saint-Exupéry in “Der kleine Prinz“. Oskar kann man nicht so schnell vergessen. Wahrscheinlicher ist, man vergisst ihn nie mehr.

Uraufgeführt wurde Eric Schmitts Stück 2003, das Buch allein in Frankreich über 500.000 Mal verkauft. Von Kritikern mit stehenden Ovationen gefeiert, spielt Doris Kunstmann mit einer Bühnenpräsenz die ihresgleichen sucht. Wer bereit ist, sich auf ein ungewöhnlich konzipiertes Stück einzulassen, der erlebt einen wundervollen, tiefgehenden Theaterabend mit einer Schauspielerin, deren Kunst es ist, durch ihre Darstellung
eine Geschichte von Verzweiflung und Glück, Mutlosigkeit und Hoffnung, ein Stück, dass unter die Haut geht, zu spielen. Karten sind im Vorverkauf bei der Tourist-Information der Stadt Nördlingen erhältlich. Die Vorstellung findet am Freitag, 18. Juni 2021 um 20:00 Uhr im Stadtsaal „Klösterle“ statt. (pm)