In Corona-gerechtem Ambiente fand auf Einladung des Förderprojektes des BLE „Rainer Winkel-Kulturforums“ ein Picknick-Talk auf der Wiese der Klostermühle Thierhaupten statt. Bild: W. Lange
Einen „schönen Winkel im Rainer Winkel“ hatten sich die Verantwortlichen des Förderprojektes „Rainer Winkel-Kulturforum“ ausgesucht.

Nämlich die sog. Mühlenwiese bei der Thierhauptener Klostermühle. Ein wichtiges Projekt sollte an diesem Nachmittag angestoßen werden. Ein gemeindeübergreifender „Kulturkalender“ wäre für die Kulturveranstalter und Akteure des Rainer Winkels ein interessanter und wichtiger Schritt. Durch die zerrissene Presselandschaft in der Region kann für kulturrelle Veranstaltungen kaum gemeindeübergreifend berichtet und geworben werden. Bisher habe jede Kommune im Rainer Winkel ihren eigenen Veranstaltungskalender – mehr oder weniger gut und jeder mit eigener Software auf der Gemeindewebsite. Für den/die kulturinteressierten Bürger/-innen ist dieser „Dschungel“ kaum zu durchschauen, zumal auch Termine von nicht kulturellen Angeboten darunter zu finden sind.

Bürgermeister Jürgen Raab aus Münster stimmte zu, dass dieser weniger auf den Besucher der Veranstaltung ausgerichtet sei, sondern viel mehr der Terminabsprache der verschiedenen Vereine am Ort diene. Darum komme es häufig vor, dass kulturelle Veranstaltungen in der Nachbargemeinde gar nicht wahrgenommen werden. Diese Situation würde das Kulturforum gerne ändern. Genau für dieses Problem hatte man den Referenten Sebastian Mattner, Experte für einheitliche Datenstrukturen von der Firma Neusta Destination Solutions, zum Picknick-Talk eingeladen. Mattner zeigte Lösungswege mittels einer Software auf, die es möglich macht, die Termine in einem gemeinsamen Kulturkalender einzupflegen und dann in beliebig vielen gemeindlichen Kalendern zusätzlich auszuspielen, bzw. auch umgekehrt. Durch Filterfunktionen könne jede Gemeinde und Veranstalter entscheiden, wo und wie die Veranstaltung ausgespielt wird.

Durch Filter könne der Interessent auch die angezeigten Veranstaltungen z.B. nach Ort, Veranstaltungsart oder Zeitraum bestimmen. Das könne ein weiterer Schritt zu einer interkommunalen Zusammenarbeit sein und wäre ein Service für die örtlichen Kulturveranstalter. Ulrike Karg (Thierhaupten) vom Autorenclub Donau-Ries fand diese Idee toll und teilte mit, dass man für Lesungen im Rainer Winkel geeignete Räume suche. Auch Andreas Berger vom B.H.Clap Rain, betonte, dass ihm diese Probleme der geteilten Presselandschaft im Rainer Winkel schon lange ein Dorn im Auge seien. Bei den eigenen Veranstaltungen benötige man Publikum aus der gesamten Region – und dies zu erreichen sei schwierig.

Referent Mattner zeigte auf, dass dies aber nur der Anfang sein könne, die Software biete weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit der Gemeinden zu eröffnen. So z.B. ein gemeinsames Ferienprogramm. Man war sich einig, dass dies zunächst in der VG Rain gestartet werden könnte und man bat Bürgermeister Raab aus Münster und 3. Bürgermeister König aus Rain, das Thema in die VG-Versammlung mitzunehmen. Schrittweise könnten dann weitere Gemeinden eingebunden werden.

Das Interesse der Teilnehmer und die Atmosphäre an diesem Nachmittag war spürbar. Geier (Koordinator) und Kapfer (Projektleiter) betonten gemeinsam, dass dies nur ein Projekt des Kulturforums sei, so werde gerade eine gemeinsame Website fertiggestellt, ein gemeinsamer Online-KVV mit VVK-Stellen organisiert und im Frühjahr sind die 1. Rainer Winkel-Kulturtage geplant. Weitere Seminare und Workshops folgen im Herbst. So wurde der Referent mit einer Flasche Klostermühlengeist, überreicht von Claudia Brandner (Klostermühle), verabschiedet. Der Picknick-Talk auf der Klostermühlenwiese fand unter regem Austausch der Teilnehmer ein angenehmes, wenn auch sehr warmes Ende. Das Projekt „interkommunaler Kulturkalender“ will man aber intensiv weiter verfolgen! (pm)