1. Oktober 2018, 13:26

Landkreis sucht Leihomas

Symbolbild Bild: pixabay
Die geliehene Oma! Nein, das ist kein Buchtitel und der Fantasie entsprungen. Leihomas gibt es wirklich! Aber einen Menschen ausleihen – geht das? Im Falle der Leihomas schon! Denn Leihomas sind keine leiblichen Omas. Leihomas „leihen“ sich Familien aus. Warum? Weil es keine „eigenen“ Omas mehr gibt, sie zu weit entfernt wohnen oder selbst beruflich noch so eingebunden sind, dass sie keine Zeit für die Enkelkinder haben. Die Gründe, warum Familien und Leihomas zusammenfinden sind vielfältig. Aber es geht immer um eines: einander zu unterstützen!
Donau-Ries - „Leihomas sind heiß begehrt“, so Familienbeauftragte Sina Scheiblhofer, die das Projekt „Leihoma“ koordiniert. Zahlreiche Eltern wünschen sich Entlastung im Alltag oder einfach nur mal ein paar Stunden im Monat für sich selbst. Aber auch für die Kinder ist die Beziehung zu der geliehenen Oma wertvoll – vor allem für diejenigen, die keine verfügbaren Großeltern mehr haben.
„Oma Schmidt ist die Beste – vor allem wegen ihrem Schokokuchen“, erzählt der 5 jährige Lukas begeistert, wenn er auf seine geliehene Oma angesprochen wird. Und auch Oma Schmidts Augen strahlen, wenn ihr der kleine Bub in die Arme springt. Denn genau darum geht es: um Wärme, Beziehung und Entlastung. Auf beiden Seiten. Auch Oma Schmidt war schon auf die Hilfe von Lukas‘ Familie angewiesen. Nämlich als sie sich den Fuß verknackst hat. Da war es für Lukas‘ Mama eine Selbstverständlichkeit, sich für den Einsatz der alten Dame zu revanchieren und sie zum Arzt zu geleiten.
Also: „Wer gerne Zeit mit Kindern verbringt und eine neue Aufgabe sucht, für den kann der Einsatz als Leihoma genau das Richtige sein", empfiehlt Scheiblhofer. Auch Landrat Stefan Rößle steht hinter dem Projekt: „Wir sind froh über alle Ehrenamtliche/n, die uns bei diesem Projekt unterstützen.“ Für ihn ist es ein kleiner, aber sehr wichtiger Baustein für ein bedarfsgerechtes und familienfreundliches System der Kinderbetreuung im Landkreis Donau-Ries.
So sind wir weiter auf der Suche nach geeigneten Leihomas und –opas, die Ruhe, Geduld und Zeit mitbringen und noch fit genug sind, um mal hinter einem Zweijährigen herzulaufen oder einen Kinderwagen zu schieben. Dabei steht die Liebe zu Kindern immer im Vordergrund.
Und Leihoma zu werden, das ist ganz einfach. Vier Schritte sind es bis dahin: 1. Anmelden! 2. Informieren! 3. Erwartungen abstimmen! 4. Loslegen! (pm)
Genauere Infos erhalten Sie bei der Infoveranstaltung für Leihomas und Leihopas am Freitag, den 05. Oktober 2018 um 16 Uhr im Mehrgenerationenhaus Donauwörth Im Haus der Begegnung Andreas-Mayr-Str. 3 b 86609 Donauwörth oder bei ihrer Familienbeauftragten Sina Scheiblhofer (sina.scheiblhofer@lra-donau-ries.de, 0906 – 74 198)

Info

Leihomas und Leihopas

Leih-Oma-Einrichtungen gibt es mittlerweile in der ganzen Bundesrepublik. Die Idee, die aus Paris stammen soll, fand Nachahmerinnen vor allem in Großstädten wie München, Berlin und Frankfurt.

„Liebe zu Kindern und ein gesunder Menschenverstand“ sind das Wichtigste für diesen Dienst. Lebenserfahrung mit Kindern, eine ausgeglichene, kontaktfreudige Persönlichkeit und die Lust sich mit Kindern zu beschäftigen sind gute Bedingungen, um als Leihoma tätig zu sein.

Leih-Omas sind kein Ersatz für Tagesmütter, Haushaltshilfen oder Babysitter. Sie arbeiten ehrenamtlich, unterstützen stundenweise die Familien und erhalten hierfür Fahrtgeld, wenn welches anfällt.