Hierfür ist die Sperrung des rechten (östlichen) Dammes und Dammhinterweges vom Kraftwerk bis zur B16 erforderlich – voraussichtlich bis Dezember 2023. „Die Bauarbeiten machen die Verkehrseinschränkungen leider notwendig, dafür bitten wir Fußgänger und Radfahrer um Verständnis“, sagt Projektleiter Christian Beer von LEW Wasserkraft.
Kombination aus technischer und naturnaher Wanderhilfe
Die entstehende Anlage ist die erste Fischwanderhilfe an den von LEW Wasserkraft betriebenen Lechkraftwerken zwischen Ellgau und der Lechmündung. Die Bauarbeiten beginnen im Juli mit den vorbereitenden Maßnahmen auf der Baustelleneinrichtungsfläche südöstlich des Kraftwerkes sowie am Damm bei Flusskilometer 2,8. Hier entsteht ab August das Ausstiegsbauwerk oberhalb des Kraftwerks. Es überwindet die Höhendifferenz vom Samergraben zum Oberwasser. An diesen Abschnitt schließt sich flussabwärts ein naturnahes Umgehungsgerinne mit Anschluss an den vorhanden Samergraben an. Für den künftig attraktiven Lebensraum für Fische und Wasserlebewesen wird der bestehende Samergraben auf einer Länge von circa 1,6 km miteinbezogen und in kurzen Teilbereichen entsprechend aufgewertet. Den dritten Abschnitt stellt das Einstiegsbauwerk dar, um die Höhendifferenz vom Unterwasser zum anstehenden Gelände zu überbrücken.
In den nächsten Tagen fangen die Mitarbeiter der von LEW Wasserkraft beauftragten Partnerunternehmen hierfür mit den Bauarbeiten an. LEW Wasserkraft plant die Fertigstellung und Inbetriebnahme der insgesamt rund 1,8 Kilometer langen Fischwanderhilfe im Winter 2023/2024. Aufgrund von naturschutzfachlichen Auflagen sind insbesondere zum Schutz der Brut- und Rastvögel die Arbeiten im Oberwasser nur zwischen August und Dezember erlaubt. Somit muss das Ausstiegsbauwerk oberhalb des Kraftwerks in mehreren Bauabschnitten hergestellt werden.
Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund drei Millionen Euro und werden von der Kraftwerkseigentümerin, der Rhein-Main-Donau GmbH (RMD), getragen.
Wichtiger Baustein der EU-Wasserrahmenrichtlinie
Die Fischwanderhilfen sind ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die als zentrales Kriterium die Durchgängigkeit der Flüsse für Fische und Wasserlebewesen vorgibt. LEW Wasserkraft hat in den vergangenen Jahren an ihren Kraftwerken an Iller, Günz und Wertach die Durchgängigkeit bereits hergestellt und dabei eng mit Fischerei und Naturschutz zusammengearbeitet. Die in diesen Projekten gesammelten Erfahrungen kann das Unternehmen jetzt für die Realisierung der Fischwanderhilfen am Unteren Lech nutzen.
Die Arbeiten werden durch ein Büro für Landschaftsarchitektur begleitet und sind mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Donau-Ries und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen (AELF) sowie der Fischereifachberatung des Bezirkes Schwaben abgestimmt. (pm)