Aufräumarbeiten

Hochwasser in Zusum: Solidarität und Zusammenhalt im Angesicht der Katastrophe

Einige der freiwilligen Team Bayern-App-Helfer (dritter von links hinten ist der erwähnte Nicolas Vieregg von der Freiwilligen Feuerwehr Nauen in Brandenburg). Bild: Martina Rößle
In ganz Donauwörth ist das Jahrhunderthochwasser vorbei. Ganz Donauwörth? Nein! Ein von unbeugsamen Zusamern bevölkertes Dorf hört nicht auf, gegen das Wasser zu kämpfen.

Anfang Juni 2024 erlebte der kleine Ortsteil Zusum der großen schwäbischen Kreisstadt Donauwörth das, was als Jahrhunderthochwasser in die Geschichte eingehen wird. Der sonst so idyllische Ort, direkt an der Zusam – dem rechten Nebenfluss der Donau – gelegen, wurde durch den Bruch eines meterhohen Damms vollständig überflutet. Das sogenannte HQ 100 ließ den Fluss über seine Ufer treten und setzte das gesamte Dorf unter Wasser.

Zusum, mit seinen knapp 60 Einwohnerinnen und Einwohnern, ist bekannt für seine starke Gemeinschaft. Fast die Hälfte der Bewohner sind aktive Wehrfrauen und Wehrmänner bei der Freiwilligen Feuerwehr Zusum-Rettingen. Trotz der verheerenden Wassermassen, die ihre Heimat heimsuchten, versuchen sie sich nicht unterkriegen zu lassen und kämpfen bis heute unermüdlich gegen das Hochwasser und seine Folgen.

Zahlreiche Helfer kommen nach Zusum

Die Zerstörung war immens: Keller standen unter Wasser, vermischt mit Altöl, das aus Tanks ausgetreten war und sämtliche Habseligkeiten durchtränkte. Ganze Badezimmer mussten von freiwilligen Handwerkern entfernt werden, und aus den landwirtschaftlichen Gebäuden mussten Stroh, Getreide und defekte Maschinen herausgeholt und entsorgt werden. Der Gestank von Altöl und die unvorstellbare Verwüstung prägen das Bild des kleinen Ortes und hinterlassen tiefe Spuren im Herzen der Anwohner und Anwohnerinnen.

Doch in dieser schweren Zeit zeigt sich auch eine beeindruckende Welle der Solidarität. Über die TEAM Bayern App, eine Plattform für Hilfsangebote und Helfervermittlung des Bayerischen Roten Kreuzes und Radio BAYERN 3, fanden zahlreiche freiwillige Helfer ihren Weg nach Zusum. Am Wochenende strömten sie herbei, um bei Familie Geist und anderen Betroffenen beim Aus- und Aufräumen zu helfen.

Aufräumarbeiten bei Fam. Geist in Zusum, 15.06.2024 inkl. Unterstützung der freiwilligen Helfer/innen von TEAM Bayern. Bild: Martina Rößle

Hilfe beim Wiederaufbau

Einer dieser Helfer, Nicolas Vieregg von der Freiwilligen Feuerwehr Nauen in Brandenburg, verdient besondere Erwähnung. Er unterbrach seinen Urlaub, um für drei Tage nach Zusum zu kommen und tatkräftig zu unterstützen. Sein Einsatz ist ein leuchtendes Beispiel für die grenzenlose Hilfsbereitschaft, die in diesen schweren Zeiten oft zu beobachten ist. Viele andere Helfer, die aus den Nachbarorten und der Region kamen, haben in ihrer Freizeit mit angepackt und durch ihre Unterstützung Hoffnung und Trost gespendet.

Ihre Arbeit war von unschätzbarem Wert und wird den Zusamern noch lange in Erinnerung bleiben. Gemeinsam haben sie gezeigt, dass Zusammenhalt und Solidarität auch in den dunkelsten Stunden stark genug sind, um gegen die größten Herausforderungen zu bestehen.

Um den betroffenen Familien in Zusum zu helfen und den Wiederaufbau des Dorfes zu unterstützen, wurde ein Spendenaufruf auf gofundme unter dem Motto "Rettet Zusum" gestartet. Jede Spende, egal wie klein, trägt dazu bei, den Menschen vor Ort wieder Hoffnung zu geben und ihre Lebensgrundlagen wiederherzustellen. Wer mithelfen und die Hochwasseropfer von Zusum unterstützen möchte, der Link lautet: https://gofund.me/34bbc60c. Jeder Beitrag zählt!

von Martina Rößle

Das Hochwasser hat allerlei zerstörte Möbel und Elektrogeräte zurückgelassen. Bild: Martina Rößle