Nach aktuellen Hochrechnungen wird der Pegel der Donau im Landkreis Donau-Ries innerhalb der nächsten Tage um weitere 90 cm ansteigen und damit höher prognostiziert als 1994. Damit wird ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser „HQ 100“ weiterhin als realistisch angesehen. Aus diesem Grund appelliert die Führungsgruppe Katastrophenschutz nachdrücklich an die Bevölkerung, sich an Anweisungen der Rettungskräfte vor Ort zu halten.
Landrat Stefan Rößle machte sich in Rettingen, dem zu evakuierenden Ortsteil Tapfheims selbst ein Bild von der Lage. Auch der Landkreischef appelliert an die dortige Bevölkerung: „Sein Zuhause allein zu lassen, ist eine extreme Situation, die aktuelle Datenlage macht diese Evakuierungen zu Ihrem eigenen Schutz aber erforderlich. Bitte folgen Sie unbedingt den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort.“ Dem schließt sich auch der Donauwörther Oberbürgermeister Jürgen Sorré an, der sich persönlich einen Überblick über die Lage im Donauwörther Ortsteil Zusum verschaffte. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz steht im dauerhaften Austausch mit den Einsatzkräften vor Ort und sichtet unter anderem mittels Drohnenüberfliegungen die am stärksten betroffenen Gebiete, um weiterhin schnell und der Situation angemessen reagieren zu können.
Bürgertelefon auch sonntags ab 08:00 Uhr besetzt
Das am heutigen Samstag seit 16:00 Uhr im Landratsamt Donau-Ries eingerichtete Bürgertelefon wird planmäßig um 20:00 Uhr vorübergehend eingestellt und ist ab Sonntag, 02. Juni, 08:00 Uhr wieder dauerhaft besetzt. Erreichbar ist das Bürgertelefon unter 0906 / 74443. Alle aktuellen Informationen finden Sie immer auch unter www.donau-ries.de/hochwasser.
Donauwörther Innenstadt bereitet sich auf Hochwasser vor
Mittlerweile wurden außerdem die größten Gefahrenzonen in der Donauwörth Innenstadt auf die möglichen Wassermengen vorbereitet. So stehen beim Krankenhaus mittlerweile Wachposten, die die dortige Lage beobachten und auch im Ried, in dem am Donnerstag noch der erste Tag des Inselfestes stattfand, nehmen die Vorbereitungen erste Züge an. Hier sind mittlerweile zahlreiche Eingänge durch Sandsäcke geschützt oder zumindest verstärkt worden. Außerdem wurden in den vergangenen Stunden bereits einige Keller vorsorglich geräumt. (pm/toe)