2015 wurde das vom Landkreis und Staatlichem Schulamt Donau-Ries initiierte Sprachlotsenprojekt an Schulen gestartet. Nun wird es auf die Kindertageseinrichtungen im Landkreis ausgeweitet. Seit Oktober unterstützen Sprachlotsen Kinder mit Migrationshintergrund.
Donauwörth - Seit drei Jahren gibt es das Sprachlotsenprojekt im Landkreis Donau-Ries. Die Sprachlotsen bieten Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund zusätzlichen Deutschunterricht in Kleingruppen an. Dies unterstützte sehr individuell den Schulstart in der Grundschule wie auch beim Übergang in einen Beruf.
Das Projekt wurde nun mit Landkreismitteln zusätzlich auf die Kindertageseinrichtungen ausgeweitet. „Wir wollen vor allem die kleinen Einrichtungen unterstützen und hier ein zusätzliches Angebot zum Deutschlernen schaffen,“ erklärt Landrat Stefan Rößle die Initiative. „Dies bekommt eine besondere Bedeutung, da der Landkreis in den letzten Jahren einen hohen Zuzug aus europäischen Ländern erfährt,“ ergänzt Bildungskoordinatorin Dr. Gabriele Theiler.
Daher unterstützen die Sprachlotsen von der Kolping Akademie Donauwörth zehn Kindertageseinrichtungen über den gesamten Landkreis verteilt. „Ziel ist es, vor allem die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder zu verbessern,“ so Claudia Wernhard von der Fachstelle für Kindertagesbetreuung.
Dem Projektstart ging eine Ausschreibung voraus, die die Kolping Akademie Donauwörth gewonnen hat. „Wir orientieren uns konzeptionell an den Vorgaben des Vorkurses Deutsch. Unsere pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen aber auch gezielt auf die Wünsche der Einrichtungen ein,“ erklärt die Leiterin der Kolping Akademie Donauwörth, Gabriele Fischer. Die Sprachlotsen sind ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur, zur Integration und zur Fachkräftesicherung,“ so Projektleiter und Regionalmanager Klemens Heininger.
Mit den Sprachlotsen leiste der Landkreis einen wichtigen Beitrag zur durchgängigen Sprachbildung bei Migranten, die teilweise erst kurze Zeit in Deutschland waren.
Die Sprachlotsen an den Schulen unterstützen aktuell die Grundschule und Mittelschule in Deiningen und die Grundschule an der Schillerstraße in Nördlingen. Insgesamt profitierten seit Start 2015 bisher 133 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in 50 Kleingruppen vom Projekt. (pm)