Schon seit 2015 gibt es das Projekt des Sprachlotsen an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Donau-Ries. Das von Landkreis und Staatlichem Schulamt entwickelte Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Kolping Akademie betrieben und ist so erfolgreich, dass es im September 2018 auch auf die Kindertagesstätten ausgeweitet wurde. Im schulischen Bereich bekommen jeweils zwei Schulen mit besonderem Bedarf jeweils einen Sprachlotsen bzw. eine Sprachlotsin an die Seite gestellt. „Mit einem Sprachlotsen wollen wir Kinder mit Migrationshintergrund in kleinen Gruppen spielerisch an die deutsche Sprache heranführen, zum Beispiel durch gemeinsames Kochen oder kleinere Ausflüge,“ erklärt Landrat Stefan Rößle das Projekt. „Die Sprachlotsen sollen flexibel und bedarfsgerecht einsetzbar sein,“ ergänzt der Leiter der Kolping Akademie Peter Goldammer. Sie können durchaus bei den Hausaufgaben helfen, sollen aber auch bei praktischen Freizeitaktivitäten spielerisch mit den Kindern Deutsch lernen.
Zum Schuljahreswechsel ändern die beiden Sprachlotsen Ugur Karaman und Margarethe Ludwig ihren Einsatzort. Bisher unterstützten sie die Grundschule Nördlingen an der Schillerstraße und die Grund- und Mittelschule in Deiningen. Ab dem neuen Schuljahr werden sie Kinder mit Migrationshintergrund in der Max-Dünßer-Grundschule bzw. Moll-Berczy-Mittelschule Wallerstein und in der Mangold Grundschule Donauwörth betreuen.
Aus diesem Grund fand ein runder Tisch mit Erfahrungsaustausch zwischen dem Projektträger Landkreis, dem Staatlichen Schulamt, den SchulleiterInnen der vier beteiligten Schulen, den beiden Sprachlotsen und dem Leiter der Kolpingakademie statt. Rektorin Cornelia Dambacher (GS-Schiller Nördlingen) und Konrektor Andreas Langer (GS/MS Deiningen) erzählten von ihren durchwegs positiven Erfahrungen mit den Sprachlotsen. „Wir möchten Herrn Karaman am liebsten nicht mehr gehen lassen“, erklärte beispielsweise Cornelia Dambacher. Außerdem konnten sie mehrere Einzelbeispiele nennen, bei denen Kinder dank des Sprachlotsen, eine starke Entwicklung geschafft hätten. Und das sowohl im Bereich ihrer Deutschkenntnisse als auch im zwischenmenschlichen Bereich. Die Rektorinnen Sibylle Lutzkat (Mangoldschule) und Brigitte Ulbricht (GS/MS Wallerstein) freuen sicher über die Chance und die gemeinsame Arbeit mit den Sprachlotsen. „Klar ist: Sprache ist der Schlüssel zum Ankommen und zur Integration der Kinder“ so Schulamtsdirektor Michael Stocker. Der Sprachlotse ist ein Projekt des Regionalmanagements im Landkreis Donau-Ries und wird zu 50% durch das bayerische Wirtschaftsministerium und zu 50% durch den Landkreis finanziert. (pm)