Haushaltsberatungen

12 Millionen Euro für die Jugendarbeit im Donau-Ries

Symbolbild Bild: pixabay
Eine Million Euro mehr als im vergangenen Jahr, insgesamt 12 Millionen Euro, werden wohl für den Bereich Jugendarbeit in den Kreishaushalt 2023 eingestellt werden müssen. Dass dieser Betrag Jahr für Jahr höher ausfällt liegt mitunter daran, dass die Aufgaben in diesem Bereich immer mehr werden.

Die Aufgaben des Landkreises in Sachen Jugendarbeit steigen und steigen. Daran ließe Adelbert Singer, Leiter Amt für Jugend und Familie im Landkreis Donau-Ries, bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausshusses keinen Zweifel. Er skizzierte den Ausschussmitgliedern mit welchen aktuellen und vor allem vielfältigen Herausforderungen sich das Jugendamt Donau-Ries im Moment konfrontiert sieht. So würden Kinder bereits immer jünger "auffällig" und auch die pädagogische Arbeit mit sogenannten „Systemsprengern“ unter Jugendlichen nehme zu. Familiäre Sicherungs- und Helfersysteme würden immer weniger oder nur gegen Geld greifen, erläuterte Singer vor dem Ausschuss. Eine weitere Herausforderung: Unbegleitende minderjährige Asylsuchende, um die man sich kümmern müssen und auch die Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine, die erst mit zeitlicher Verzögerung in der Jugendhilfe ankämen. In Hinblick auf die vielen Aufgaben und Herausforderungen, die die Jugendhilfe täglich zu meistern habe sagte Singer: "Es ist jeden Tag Feuer auf dem Dach!" 

Zwischenstand JaS

Einen kurzen Überblick über den Stand in puncto Jugendsoziarbeit an Schulen (JaS) gab Gabi Bader, Mitarbeiterin der Jugendhilfe. JaS wird im Landkreis derzeit an 23 Standorten im Grund- und Mittelschulbereich, an den beiden Förderzentren sowie an Realschulen als wichtiges Instrument für die Unterstützung der benachteiligten Kinder und Jugendlichen angeboten. Als Reaktion auf Corona, erläuterte Bader, habe der Bund das Aktionsprogramm „Aufholen
nach Corona für Kinder und Jugendliche“ gestartet. Neben der Schaffung von weiteren förderfähigen Stellen wurde die staatliche Förderung in der Zeit vom
1. September 2021 bis 31.07.2023 auf den dreifachen Fördersatz erhöht.

Bereits im November 2021 hatte der Jugendhilfeausschuss beschlossen, das bestehende JaS-Angebote auszudehnen und an weiteren Schulen im Landkreis zu installieren. So soll es ab voraussichtlich September 2023 zwei 0,5 Sozialpädagogenstellen für Grundschulen mit geringerer Schülerzahl geben. Mit Hilfe eines Springermodells sollen die pädagogischen Fachkräfte dann diese Schulstandorte betreuen. Und auch die drei Gymnasien des Landkreises haben nun beantragt, dass dort ebenfalls JaS-Stellen geschaffen werden. Allerdings, erläuterte Bader, sei bisher keine staatliche Förderung für Gymnasien vorgesehen. Die weitere Vorgehensweise im Falle der Gymnasien soll deshalb im Zuge der Haushaltsberatungen erörtert werden. 

Über die Fraktionen hinweg bestand Einigkeit, dass man lieber Geld für präventive Maßnahmen in die Hand nehmen wolle, als hinterher noch mehr ausgeben zu müssen. Landrat Stefan Rößle betonte: "Man reduziert oft auf das Geld, aber die Arbeit muss getan werden. Das gehört mit zu den Kreisaufgaben." Und diese Kreisaufgaben müssen finanziert werden, sagte Rößle mit Blick auf die Kreisumlage, die im nächsten Jahr wohl angehoben werden soll. Die Mittelanforderungen für den Jugendhilfeaushalt werden nun dem Kreisausschuss und dem Kreistag zur weiteren Beratung vorgelegt.

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