Die Augmented-Reality-Anwendung ermöglicht es den Bürgern, einen erahnten Blick auf das fertige Meisterwerk zu werfen, das bisher ihren Augen verwehrt blieb. Somit lässt sich die Vision Manfred Labers und die Fertigstellung seiner Pyramide im Jahr 3183 schon heute erahnen.
Die Frage, wie man Zeit visualisieren kann, findet eine Antwort im Werk von Lukas Pfaller. Seine Bachelorarbeit zur "Visualisierung von Zeit durch spekulative Sicht in die Zukunft anhand der Wemdinger Zeitpyramide" legte den Grundstein für den "Wemdinger Zeitgeist". Mit Unterstützung des FFF Bayerns und des bayerischen Staatsministeriums für Digitales konnte diese wegweisende Anwendung zum Leben erweckt werden. Für diese Förderung bedanken wir uns sehr.
Die vollendete Zeitpyramide bleibt den Menschen der aktuellen Generation gegenwärtig verborgen, doch der "Wemdinger Zeitgeist" öffnet ein Fenster in eine virtuelle Welt. Durch Augmented Reality (=erweiterte Realität) können die Bürger nun eine Vorschau auf das Kunstwerk erhalten, das gerade im Entstehen ist.
Nicht nur die Wemdinger sind somit „ihrer Zeit voraus“. LTAPs (Long-Term-Art-Projects = Langzeit-Kunstprojekte) sind weltweit aufzufinden. Damit reiht sich Wemding in einen Verbund mit Langzeitdenkern aus Halberstadt, Oslo, San Francisco, London, Utrecht etc. ein.
Wie funktioniert die Anwendung?
An der Rückseite des Infoschilds zur Zeitpyramide ist ein QR-Code angebracht. Dieser wird mit einem Smartphone oder Tablet mit Internetzugang eingescannt. Durch Antippen des Bildschirms wird der Anker in die Realität gesetzt. Mit dem erschienenen Zeitstrahl und dessen Ansteuerung, lässt sich die Pyramide auf- und abbauen. Eine weitere Anleitung findet sich auf der Tafel wie auch in der Anwendung.
Die Anwendung wirft eine faszinierende ethische Frage auf: Darf man schon im Jahr 2023 einen Blick in das Jahr 3183 werfen? Diese Überlegung manifestiert die Bekanntheit und Vorstellung der Zeitpyramide in die Realität. Der "Wemdinger Zeitgeist" wird somit nicht nur zu einem Fenster in die virtuelle Zukunft, sondern auch zu einem Vermächtnis, das die Vision von Generation zu Generation weiterträgt, in der Hoffnung, dass die Fertigstellung im Jahr 3183 tatsächlich Realität wird. (pm)
