Der Stillberghof-Wettbewerb war bereits von 1975 bis Anfang der 2000er eine feste Größe im Wettbewerbskalender der süddeutschen Segelflieger. Regelmäßig starteten am Stillberghof mehr als 40 Piloten zu Wettflügen. Nach rund 20 Jahren Pause organisierten die Mitglieder der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim 2022 erstmals eine Neuauflage. Der Teilnehmerkreis bei diesem „Vergleichsfliegen“ ist seither deutlich übersichtlicher, dafür aber mit familiärem Flair. 16 Luftsportler der Segelfluggruppe sowie benachbarter Vereine traten vom vergangenen Mittwoch bis Sonntag gegeneinander an.
„Wir wollen uns mit diesem kleinen Vergleichsfliegen nicht nur auf die Bundesligasaison und die anstehenden Wettbewerbe vorbereiten, sondern auch den Teamgedanken innerhalb des Vereins fördern“, sagt SFG-Vorstand Michael Gesell. Deshalb ist der Wettkampf nicht nur den Profi-Piloten vorbehalten, sondern auch weniger erfahrene Piloten können von ihren Vereinskollegen Wettbewerbstaktiken lernen.
Geflogen wurde nach Grand-Prix-Regeln, ähnlich wie bei einem Formel-1-Rennen oder einer Segelregatta: Alle Flugzeuge fliegen gleichzeitig eine vorgegebene Flugstrecke ab, und wer zuerst wieder am Stillberghof landet, hat den Durchgang gewonnen und bekommt die meisten Punkte. Insgesamt vier Tage in Folge bewältigten die Piloten Flugaufgaben von bis zu 450 Kilometern Länge und erzielten dabei Durchschnittsgeschwindigkeiten bis zu 135 Stundenkilometer – ganz ohne Motorkraft.
Nachdem sich Wettbewerbsleiter David Bauder zu Beginn des Vergleichs an die Spitze gesetzt hatte und die Führung die ersten zwei Wertungstage behielt, wurde es am letzten Wertungstag nochmal spannend, nachdem Stefan Langer am dritten Wertungstag mit Bauder punktgleich an der Spitze lag. Die alles entscheidende Frage: Wer würde am Sonntag zuerst wieder am Stillberghof landen? Nach rund zweieinhalb Stunden stand fest: Stefan Langer kehrte als erster Pilot wieder zum Flugplatz zurück und holte sich den Sieg, knapp gefolgt vom zweitplatzieren Bauder und SFG-Neuzugang John Bartels.
Passenderweise zählten die Flüge des Vergleichsfliegens auch für die Wertung der Segelflug-Bundesliga – hier holten Stefan Langer, David Bauder sowie Peer Zitzmann mit Copilot Ovidiu Chircan den Rundensieg, wodurch die SFG wieder die Tabellenführung der Segelflug-Bundesliga übernahm. (pm)
Die Bundesliga-Tabelle nach Runde 4:
- SFG Donauwörth-Monheim (BY) 68 Punkte
- LSV Rinteln (NI) 53 Punkte
- SFV Bad Wörishofen (BY) 52
- LSR Aalen (BW) 46
- LSV Burgdorf (NI) 41
- FLC Schwandorf (BY) 41
- FSV Laichingen (BW) 40
- FG Wolf Hirth (BW) 36
- LSG Hersbruck (BY) 35
- SFZ Königsdorf (BY) 33