Harburger Serenade

Der Landkreis musikalisch vereint

Bild: Doris Dollmann
Die Harburger Serenade im Schlosshof begeisterte das Publikum. Insgesamt vier Kapellen waren dieses Jahr dabei.

Vor 27 Jahren organisierten Georg Schmid (Staatssekretär a. D.) und der damalige Redaktionsleiter der Donauwörther Zeitung Paul Soldner unter dem Motto: „Der Landkreis musikalisch vereint...“ das Benefiz-Konzert im Harburger Schlosshof. Der Eintritt ist frei. Die Spenden gehen an die Kartei der Not, das Hilfswerk der Augsburger Allgemeinen Zeitung, und an die Kulturstiftung Harburg für den Erhalt der Burganlage.

 

 

Diesmal vier Kapellen

Auch in diesem Jahr konnte Vorstandsmitglied Friedrich Hertle wieder zahlreiche Vertreter der Geistlichkeit, Politik, Wirtschaft und Banken sowie den Vizepräsidenten des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) Theo Keller begrüßen. Fürst Moritz zu Oettingen-Wallerstein ließ sich entschuldigen. Man habe lange gebangt und sehr viel telefoniert, so Hertle, weil man in Sachen Wetter sehr hin- und hergerissen gewesen sei. Bei schlechtem Wetter hätte man in die Stadthalle ausweichen müssen. Doch das wäre äußerst schwierig geworden, denn heuer waren es nicht, wie sonst üblich, drei sondern gleich vier Stadtkapellen aus dem Landkreis Donau-Ries. In gewohnt charmanter Art führte Moderator Martin Jörg kurzweilig durch das zweistündige Programm.

Alle Facetten der Blasmusik

„In Harmonie vereint“ - Dieser Titel von Michael Geisler sei der perfekte Einstieg, denn den spielten Kapellen aus Harburg, Wemding, Monheim und Rain gemeinsam. Der Harburger Dirigent Franz Fischer behielt der Taktstock gleich in der Hand für das erste Stück der Stadtkapelle Harburg, den „Bon Jovi-Rock Mix“. Dass es möglich ist, auch ganz ohne Violinen und Geigen die richtige Walzerstimmung zu erzeugen, stellte im Anschluss die Stadtkapelle Wemding unter Leitung von Peter Million unter Beweis mit „André Rieu in Concert“. Nach konzertanter Blasmusik legte der musikalische Leiter der Stadtkapelle Monheim, Volker Spenninger, die Polka „Ehrenwert“ auf. Es folgte die Stadtkapelle Rain unter Leitung von Andreas Nagel mit dem Konzertmarsch „Elysium“. In der zweiten Einzelvortragsrunde machte Harburg mit „Bohemian Lovers“ den Auftakt. „Bohemian“ blieb es auch, allerdings temporeich und südamerikanisch. Jörg sprach von einem „Cocktail aus Böhmischer Traum und Tequila“. Norbert Gälle hat in dieser Version seines Klassikers ein Stück geschaffen, bei dem es einem schwer fällt, ruhig sitzen zu bleiben. Etwas ruhigere Töne jedoch schlug Monheim mit dem Medley „Simon und Garfunkel“ an. Gespickt mit Dixie-, Jazz- und Rumba-Elementen präsentierte Rain die bekanntesten Melodien des Singspiels „Im Weißen Rössl“.

Wieder vereint

Ausnahmsweise durfte der Moderator ein wenig länger reden, denn für den „Coburger Marsch“ begaben sich jeweils zwei Trompeter der einzelnen Orchester in die Burg, und spielten dort aus den Fenstern. Als sie wieder zurück bei ihrem Stammorchester waren, stand noch der „Summernight Rock“ auf dem Programm und zum eigentlichen Abschluss „Von Freund zu Freund“.

Das Publikum forderte mit Standing Ovation eine Zugabe ein. „Ein Leben lang“ war jedoch nicht der letzte Titel des Abends, denn den bildet traditionell die „Bayernhymne“. (dra)