Kürzlich fand die abschließende Sitzung der Projektsteuergruppe statt. Zu den Teilnehmern zählten neben Landrat Stefan Rößle, den Vertretern staatlicher Naturschutzbehörden auch die Vorstände der Kreisgruppe Donau-Ries des BUND Naturschutz in Bayern e.V. und des Rieser Naturschutzvereins e. V./ der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried e.V. und des UNESCO Global Geopark Ries.
Landrat Stefan Rößle ging in seinem Grußwort auf die Besonderheit des Vorhabens ein. Waren die bisherigen Großprojekte der Heide-Allianz Vorhaben, die diese als Trägergemeinschaft allein umgesetzt hat, so wurde das nun beendete Projekt in Kooperation mit dem Geopark realisiert. Den Aspekt „Kooperationen“ betonte der Landrat am Beispiel der ehemaligen Abbaustelle „Fuchsloch“ in Nördlingen Holheim. Hier konnten Heide-Allianz und Geopark im Rahmen einer langjährigen Vereinbarung mit der Stadt Nördlingen, dem AWV Nordschwaben und den Rieser Naturschutzvereinen erreichen, dass in diesem Bereich nachhaltig die Pflege, die Absturzsicherung in Form eines festen Zaunes als auch die Kontrolle der Baulichkeiten und Wege geregelt wurden.
Auch die Eröffnung der Geoptope Daiting, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurden, sind unter dem Aspekt der konstruktiven Zusammenarbeit zu sehen, war die Geotoperöffnung im Oktober 2022 doch in den 6. Donau-Rieser Schaftag Blossenau und Daiting integriert.
Werner Reissler spricht
Der Geschäftsführer der Heide-Allianz Werner Reissler wies auf Umsetzungen im Bereich Natur- und Artenschutz sowie Geotopentwicklungen als Beispiel für ein gelungenes und effektives Zusammenspiel der Träger als auch auf die Projekthistorie hin. Für Reissler waren neben den zahlreichen fachlichen Themen (Geologie, Artvorkommen, Maßnahmenplanungen und Umsetzungen) es aber auch Fragen der Nutzung des abgebauten Materials sowie die Spuren in der Landschaft spannend.
„Aber ebenso besonders bei diesem Vorhaben waren Herausforderungen, die in teils detektivischer Kleinarbeit recherchiert und aufgearbeitet wurden: wie ist der Umsetzungsstand der Auflagen der teils sehr alten Genehmigungen oder wie geht man mit „Uraltrechten“ im Grundbuch um, die aus teils über 100 Jahre alten Eintragungen stammen.“
Karin Weiß vom beauftragten Projektmanagement stellte in einer umfangreichen Präsentation die Fülle an Maßnahmen vor, die in der Projektlaufzeit umgesetzt wurden. Neben Karten, Plänen und Tabellen, waren es vor allem zahlreiche Fotos, die das Projekt sehr anschaulich darstellten. Umgesetzt wurden beispielsweise Freistellungen von Felswänden und -köpfen, Anlage von Amphibiengewässern und die Herstellung offener Sandlebensräume sowie Geotopentwicklungen.
So wurde unter anderem der ehemalige Trasssteinbruch Amerdingen in Zusammenarbeit von UNESCO Global Geopark Ries, der Heide-Allianz und den Rieser Naturschutzvereinen in ein Entwicklungskonzept überführt und dort anschließend Pflegemaßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus wurde ein Flyer entwickelt und gedruckt, der die Bedeutung des Geotops und die Besonderheit des dortigen Suevit-Gesteins – auch als Schwabenstein bezeichnet - in den Vordergrund rückt. In 2023 wurde dann das Geotop bei einer offiziellen Feier eröffnet. (dra)