Bild: Gregor Wiebe
Am Montag lud Jürgen Sorré zu seiner Halbzeitbilanz ein. Direkt zu Beginn zog er ein klares Fazit: Das Bürgermeisteramt sei eines der schönsten Ämter, weshalb er auch 2026 für eine weitere Amtszeit kandidieren wolle.

Zuerst blickte Sorré auf die Projekte zurück, die er von seinem Vorgänger Armin Neudert übernommen hatte. „Das Dorfgemeinschaftshaus in Schäfstall, das Feuerwehrhaus in Auchsesheim und die OGTS Riedlingen, sowie die Sanierung des Naherholungsgebietes zeigen, dass wir in den vergangenen Jahren auch in den Ortsteilen aktiv waren", so Jürgen Sorré. Vier weitere Maßnahmen waren bereits vor seiner Zeit als Bürgermeister geplant und begannen während seiner Amtszeit. Dazu zählt auch die Sanierung des Freibades auf dem Schellenberg. „Es war natürlich hochspannend ein 20-Millionen-Projekt umzusetzen. Hier haben wir für zukünftige Projekte viel gelernt,“ so der Oberbürgermeister. Ein weiteres Großprojekt für Donauwörth ist das Alfred-Delp-Quartier. In einem ersten Schritt werden nun 39 Bauplätze für Einfamilienhäuser vermarktet. Hier findet erstmals auch das neue Vergabeverfahren der Stadt Donauwörth statt. Laut OB gäbe es  aktuell wohl rund 220 Bewerbungen. „Trotz der gestiegenen Zinsen haben wir kaum Rückgaben und die Käufer*innen haben einen Bauzwang innerhalb von 24 Monaten. Im zweiten Quartal gehen wir dann mit den Interessenten zum Notar.“ Die Preise für den Quadratmeter Bauland liegen bei 250-290 Euro.Ebenfalls in der Parkstadt wurde 2022 und 2023 zunächst der Mehrgenerationsportplatz und mittlerweile auch der neue Hochbehälter fertiggestellt.

Große Projekte vor der Brust

„Was die nächsten Jahre dominieren wird, ist das Tanzhaus. Das Thema sorgte auch im Stadtrat für heftige Diskussionen. Mit dem Bürgerentscheid wurde dem Stadtrat eine Entscheidung mitgeteilt und seitdem ziehen alle an einem Strang", blickt Sorré auf die Gespräche zurück. Zuletzt wurde das Angebot an den Gewinner des Architekturwettbewerbs vergeben. „Das Tanzhaus ist ein Großprojekt direkt im Herzen der Stadt. Jetzt werden wir den Plan in die Tat umsetzen. Wir wollen zur Jahresmitte 2024 mit den Bauarbeiten starten und 2026 fertig sein,“ formuliert Jürgen Sorré seine Erwartungshaltung. Im Rahmen der Innenstadtentwicklung ist zusätzlich die Sanierung der Reichsstraße und der Pflegstraße in Planung. „Hier müssen die Baumaßnahmen mit der Sanierung des Tanzhauses abgestimmt werden“, erklärt Sorré und ergänzt: „Wir wollen hier schnellstmöglich loslegen, um auch die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen. Vermutlich werden wir bereits im Herbst die ersten Maßnahmen umsetzen. Dazu gehört auch die Tempo20-Zone.“

Bürgerspital für Donauwörth

Ein weiteres Großprojekt ist der Neubau des Bürgerspitals. „Was wir hier vor der Brust haben, finanziell und vom Arbeitsaufwand, reicht eigentlich für zwei Amtsperioden“, scherzt der Oberbürgermeister. Das Ziel ist es, dass bereits im kommenden Jahr die Bauarbeiten beginnen. Umgesetzt wird das Projekt durch einen Bauträger, der die Immobilie langfristig an die Spitalstiftung vermietet. Ebenfalls in den kommenden Jahren wird der Neubau des Kindergartens Schneegarten in der Promenade umgesetzt. Bis zum Jahresende soll die Entscheidung bezüglich eines geeigneten Architekturbüros feststehen. Das Ziel sei es laut Sorré ein ökologisch hochwertiges Gebäude zu bauen. Weniger im Fokus der Öffentlichkeit, dafür eine der "klassischen Pflichtaufgaben" der Stadt Donauwörth sei hingegen die Umsetzung eines neuen Stadtarchivs. "Hier sind wir aktuell dabei, die ehemaligen Papierlager der Druckerei Auer umzubauen. Das Ziel ist es, bis zum Ende der Amtsperiode fertig zu sein.“

Der Job bleibt herausfordernd

Die aktuellen und künftigen Projekte zeigen, wie sehr sich Donauwörth im Wandel befindet. Bereits jetzt wird das Areal rund um die kleine Wörnitz mit Stadtmobiliar, Spielgeräten und einem Beleuchtungskonzept aus dem Innenstadtkonzept ergänzt. Auch die Erweiterung der Hafenpromenade befindet sich aktuell in der konkreten Planungsphase. Viel aktueller: Am 20. Mai 2023 wird das neue Jugendcafé in der Reichsstraße eröffnet. Zum Abschluss wagte der Oberbürgermeister noch einen Ausblick auf den Haushalt. Dieser musste nach einer überraschenden Ankündigung der Firma Airbus nochmals vertagt und neu diskutiert werden. In diesem Zuge werde man laut Stadtverwaltung vor allem das Investitionsbudget strecken und dadurch hoffentlich keine Maßnahmen streichen müssen. Im Mai werden nun mehrere Runden für den Haushalt im Stadtrat stattfinden und Ende Juni verabschiedet. Zum Abschluss des Gesprächs kündigte Sorré an, auch für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen. „Der Job macht mir einfach zu viel Spaß.“