11. März 2022, 09:22
Stadtrat Nördlingen

Nördlinger Hilfe für die Ukraine

Symbolbild Bild: pixabay
Die Stadt Nördlingen hat eine Koordinierungsstelle für Ukraine-Hilfsaktionen eingerichtet, am 20. März wird es außerdem eine Mahnwache geben. Die Feuerwehr will Ausrüstung und ein altes Löschfahrzeug der Baldinger Wehr spenden, dafür muss aber noch eine rechtliche Hürde genommen werden.

Oberbürgermeister David Wittner stellte in der Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag ein paar Worte zum Krieg in der Ukraine an den Anfang. Denn auch in Nördlingen seien das Mitgefühl und die Fassungslosigkeit wegen des Krieges groß, so der OB. Es gebe viele, die den Menschen in der Ukraine helfen und beistehen wollen, zum Beispiel mit Spenden oder Transporten von Flüchtlingen. Die Stadtverwaltung habe daher eine zentrale Koordinierungsstelle für Hilfsaktionen mit Hotline (09081 / 84777) und E-Mail-Adresse (ukraine@noerdlingen.de) eingerichtet, sagte Wittner, um Hilfsangebote zu bündeln und Informationen bereitzustellen. Auch auf der Webseite der Stadt gibt es einen eigenen Bereich mit Informationen zum Thema (www.noerdlingen.de/ukraine-aktuelles).

Wittner kündigte außerdem eine Mahnwache für den Frieden am Sonntag, 20. März, an: „Eine Gelegenheit, gemeinsam Solidarität auszudrücken“. Ukraine-Flüchtlingen sagte er die Unterstützung der Stadt zu: „Sie sind hier sehr herzlich willkommen.“

Feuerwehr spendet alte Ausrüstung

Stadtbrandinspektor Marco Kurz berichtete außerdem von einer Spendenaktion des Deutschen Feuerwehrverbandes, der dazu aufruft, an die Feuerwehren in der Ukraine Ausrüstung und Fahrzeuge zu spenden. Denn durch den Krieg sei vieles davon zerstört worden, und werde nun dringender als je zuvor benötigt. Bei den Nördlinger Feuerwehren gebe es diverse Klamotten, Schläuche, Armaturen, Äxte und mehr, das in die Ukraine geschickt werden könne, sagte Kurz. 24 Jacken, 19 Hosen, sowie 40 Paar Handschuhe – allesamt funktionstüchtig, aber bei den Nördlinger Wehren ausgemustert und für die Stadt ohne Wert – können ohne weiteres gespendet werden.

Darüber hinaus könnten weitere Ausrüstungsgegenstände und das ausgesonderte Tanklöschfahrzeug 16/25 der Feuerwehr Baldingen mitsamt Beladung in die Ukraine gehen. Allerdings sei das rechtlich aktuell nicht möglich: Gemeinden dürfen kommunales Vermögen nur zu seinem vollen Wert veräußern oder zur Nutzung überlassen. Verschiedene bestehende Ausnahmeregelungen, zum Beispiel die Spende im Rahmen einer Städtepartnerschaft, greifen im vorliegenden Fall nicht. Deshalb will die Stadtverwaltung einen Brief an Staatsminister Joachim Herrmann schicken, damit dieser eine solche Spende wegen des „singulären Ausmaßes“ des Ukraine-Kriegs möglich macht. Dem stimmte der Stadtrat einstimmig zu, ebenso wie der Spende des Löschfahrzeugs aus Baldingen mit einem Restwert von 10.000 bis 15.000 Euro, sollte das Innenministerium das rechtlich ermöglichen.