Peter Schiele, stellvertretender Bezirkstagspräsident, übernahm die Wahlleitung. Abgestimmt wurde über die Liste der Delegierten und Ersatzdelegierten, die in Sachen Stimmrecht vollkommen gleichberechtigt sind. Nachdem insgesamt 170 Frauen und Männer zur Wahl stehen, schlage man eine Sammelabstimmung bzw. Blockwahl vor. Zwei entsprechende Listen mit jeweils 85 Namen seien bereits vorbereitet. „Ziel der Listen ist es, die ganze Breite personell abzudecken“, so Schiele.
Die Liste der Delegierten besteht aus den Kreis- und Ortsvorsitzenden sowie Bürgermeistern in alphabetischer Reihenfolge. Ebenfalls nach dem Alphabet geordnet setzt sich die Lister der Ersatzdelegierten aus den stellvertretenden Ortsvorsitzenden, Schatzmeistern, Kreisräten, der Jungen Union und Mitgliedern zusammen, die in 10 Kreisregionen aufgeteilt sind.
Die 152 Wahlberechtigten winkten beide Listen ohne Gegenstimmen durch. Das Wahlergebnis wurde im Anschluss im Biergarten der Wemdinger Wallfahrtsgaststätte bekannt gegeben. Es sei einfach schön, eine ehemalige Tradition wieder aufleben zu lassen nämlich mal wieder gemütlich zusammenzusitzen und sich zu unterhalten, sagte der Kreisvorsitzende MdB Ulrich Lange.
Nach der Wahl ist vor der Wahl
In seiner Rückschau zog Lange eine positive Bilanz der drei großen Wahlen. Der Wahlkampf für Landtags-, Bezirkstags- und Europa-Wahl sei gut gewesen. Wolfgang Fackler, Peter Schiele, Claudia Marb und Maximiliane Böckh hätten als starkes Team mit 41,4 Prozent das zweitbeste in ganz Schwaben erzielt. Einen Wettlauf lieferten sich die beiden Ortsverbände Munningen mit 56,2 und Marktoffingen mit 54,8 Prozent. Er hob die Erfolge der Gewählten hervor: Peter Schiele als Bezirkstags-Vizepräsident, die neue Nördlinger Ortsvorsitzende Maximilane Böckh mit 16.500 Stimmen und einem Netto-Listen-Platz 3 sowie als neues Gesicht bei der Europa-Wahl Anke Drukewitz. Die Ergebnisse stünden für eine Wahl gegen die Ampel und für einen Politikwechsel. Allerdings reichten 30 Prozent nicht zur Regierungsfähigkeit, sondern seien ein erster Schritt für eine solide Basis. „Eine Koalition mit der AfD wird es nicht geben!“, sagte er entschieden. Aufgabe sei es, Antworten auf Fragen zu geben und beispielsweise das Thema Migration, Abschiebung und Kontrolle nicht zu tabuisieren. „Die Menschen haben kein Verständnis mehr für 'nur Reden'!“
Zum Thema Krankenhausreform erklärte Lange, dass Lauterbach die kleinen Häuser kaputt mache. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht!“, so der Bundestagsabgeordnete in Bezug auf die medizinische Versorgung auf dem Land. Lange fand klare Worte: „Wen ich gewählt habe, der vertritt mich in Berlin – das ist Demokratie! Orange ist nicht Deutschland und 2,7 Prozent sind weit weg von 5 Prozent. Das schadet Bayern und nützt nicht dem Land, das man vorgibt, mitregieren zu wollen“. Die Probleme seien lösbar. Mit Mut und Zuversicht werde man erfolgreich sein.
Langjährige Mitglieder geehrt
Auch bei der diesjährigen Kreisvertreter-Versammlung konnte der Kreisvorsitzende wieder über ein Dutzend langjährige Mitglieder ehren, die jedoch nicht alle anwesend waren. Eine besondere Ehre sei es ihm, den Nördlinger Alt-Oberbürgermeister Paul Kling, seinen ehemaligen Latein-Lehrer, für 70 Jahre Mitgliedschaft auszuzeichnen. Er erinnerte sich: „Nördlingen, 5. Klasse Theodor-Heuss-Gymnasium, 7 Uhr 30:„Salve Magister! Morituri te salutant – Die dem Tod Geweihten grüßen Dich!“ In seiner Laudatio sagte Lange, der Geehrte stehe für Treue, Arbeit, Einsatz und Freude. Am 1. September 1954 ist der 88-Jährige in die Partei eingetreten. Er war JU- und Kreisvorsitzender, seit 1972 Stadt- und Kreisrat, 12 Jahre Vorsitzender der Kreistagsfraktion, Vizepräsident des Bezirks Schwaben und von 1982 bis 2006 Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen. In dieser Zeit habe der nach den Worten Langes „tief verwurzelte Kommunalpolitiker“ mit der Nördlinger Altstadt „eine Perle wach geküsst.“ Gemeinsam mit dem ehemaligen Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel veröffentlichte Kling letztes Jahr ein Buch über die Geschichte der Partei in seiner Heimatstadt - „Die Christlich-Soziale Union Nördlingen – Ein Beitrag zur Regionalgeschichte 1945 bis 2020“.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Ludwig Sprater (Buchdorf), Fritz Hahn (Nördlingen), Friedrich Rummel (Wechingen), Blasius Zinsmeister (Harburg), Gerhard Mücka (Donauwörth), Albert Böld (Kaisheim), Jochen Klauser (Asbach-Bäumenheim), Josef Jung (Donauwörth), Michael Hauber (Huisheim), Günter Wernhard (Nördlingen), Georg Knaus (Ehingen), Werner Wundel (Deiningen) und Rudolf Neiber (Harburg) geehrt.