Zum 17. Mal lud der Markt Wallerstein am vergangenen Sonntag zum traditionellen Neujahrsempfang ein. Der 1. Bürgermeister Joseph Mayer konnte zufrieden sein: Zahlreiche Ehrengäste aus Wallerstein und den umliegenden Gemeinden, Neubürger und viele Interessierte aus Wallerstein und seinen Ortsteilen waren in die Mehrzweckhalle gekommen. Als besondere Gäste konnte Mayer die Mitglieder der örtlichen Reservisten- und Soldatenkameradschaften sowie die Familien, Mitarbeiter und Anwohner des Wallersteiner Kindergartens und alle von den jüngsten Straßenbaumaßnahmen betroffenen Bürgerinnen und Bürger begrüßen.
Der Kindergarten stand im vergangenen Jahr im Fokus, da er nach zwei Jahren beschwerlicher Generalsanierung wieder eröffnet werden konnte. Mayer sprach Kindergartenleiterin Karin Müllner und ihrem Team, den Eltern und allen beteiligten Firmen seinen Dank für die gebrachten Leistungen bei der Sanierung aus.
Wichtige Baumaßnahmen in 2018
Überhaupt prägten vordergründig große Baumaßnahmen das Jahr 2018 in Wallerstein, meinte Joseph Mayer in seiner Ansprache. Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsinternets mit Galsfaser befinde sich weiter im Bau, „ein Ende der Bemühungen ist aber erst bei voller Glasfaseranbindung aller Grundstücke im Gemeindegebiet erreicht“, so der Bürgermeister.
Eine erfolgreiche Maßnahme war außerdem der Ausbau der Brennerstraße und Teilen der Riegelstraße. Die Baugebietserweiterung in Ehringen sei schon geplant, und auch in Munzingen und im Hauptort sei die Nachfrage nach Plätzen sehr gut. Als weiteres „Highlight“ des Jahres 2018 nannte Mayer den Ausbau der Weihnachtsbeleuchtung in der Wallersteiner Hauptstraße, in der zur Weihnachtszeit 54 Sterne die Gemeinde zum Strahlen brachten. Der Dank dafür gelte in erster Linie dem Gewerbeverein Marktplatz Wallerstein.
Eine große Investition war die Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs mit Rettungssatz für die FFW Wallerstein, die mit 350.000 Euro zu Buche schlug. Aktuell werden die Kameraden noch im Umgang mit dem neuen Werkzeug geschult, die Vorstellung der Neuanschaffung soll im Mai 2019 erfolgen.
Mit Blick auf die Sanierung der Toiletten in der Grund- und Mittelschule und die Einführung der Ganztagsschule in der Moll-Berczy-Mittelschule beendete Mayer den Rückblick und gab einen Vorgeschmack auf 2019.
Erste E-Ladesäule
Für das neue Jahr stellte Joseph Mayer mehrere Projekte in Aussicht: Bereits im Frühjahr werde die erste E-Ladesäule von EnBW am Rathausparkplatz in Betrieb genommen. Nach acht Jahren Vorplanung sollen außerdem erste Maßnahmen der Dorferneuerung Birkhausen umgesetzt werden. Auch die kleine Dorferneuerung in Munzingen mit Ausbau der Verbindung zur Bundesstraße und der Einrichtung eines Radwegs entlang der Ortsdurchfahrt schreite voran. „Diese Baumaßnahmen werden uns allen wieder viel abverlangen“, meinte der Bürgermeister und bat seine Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und Unterstützung.
Mit Blick auf die Gesamtsituation der Gemeinde sprach Joseph Mayer von einem guten Jahr für Wallerstein, auch wenn es wegen sinkender Steuereinnahmen mit finanziellen Einschnitten verbunden gewesen sei. Eine Neuverschuldung wurde jedoch nicht nötig. In Bezug auf Deutschland und die Welt äußerte Mayer Sorgen in Sachen Fachkräftemangel, europäische Währung und Krisenherde der Welt, die auch den Frieden in Europa in Gefahr brächten.
Wem er keine Lösung der aktuellen Probleme zutraut machte Mayer unmissverständlich klar: „Die AfD ist ein Armutszeugnis für Deutschland“, so zitierte der Bürgermeister den Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und erntete spontanen Beifall.
Joseph Mayer rief dazu auf, wachsam mit Demokratie und Freiheit umzugehen. Mit Blick auf die eigene Gemeinde forderte er die Bürgerinnen und Bürger auf, die Gesellschaft mit gelebter Gemeinschaft zu stärken und alles daran zu setzen, Wallerstein lebens- und liebenswert zu erhalten.
Nach einem weiteren Musikstück vom Posaunenchor Ehringen-Wallerstein, der den Empfang begleitete, folgte ein aufschlussreicher Festvortrag von Dipl.-Geologin Gisela Pösges zum Thema „Geopark Ries – Geologisches Erbe und Chancen für die Regionalentwicklung“. Den Festgästen wurde eindrücklich gezeigt, welchen Schatz der Geopark Ries darstellt, wie sich die Theorien zum Ries über die Zeit verändert haben und was für Chancen sich daraus für die Region ergeben. Dass der Wallersteiner Felsen als Relikt des Riessees eine herausgehobene Stellung im Geopark einnimmt, hörten die anwesenden sicher gerne, und hatten beim anschließenden Imbiss viele neue Anregungen für spannende Gespräche.
Von unserem Redaktionspartner Wochen- und SonntagsZeitung Nördlingen