Pflegedemo: „Mehr von uns ist besser für alle!“

Bild: Verdi
Mit der Forderung nach einem Sofortprogramm der Bundesregierung zur Schaffung von 20.000 zusätzlichen Vollzeitstellen in der Pflege und einem Tarifvertrag Entlastung und Gesundheitsschutz erinnern die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und betroffene Beschäftigte am „Internationalen Tag der Pflege“ an die zunehmend dramatische Personalsituation an vielen Kliniken. Unter dem Motto „Mehr von uns ist besser für alle“ protestieren schwäbische Pflegekräfte am heutigen Freitag gegen den Personalmangel in den Krankenhäusern. Auch Pflegekräfte aus dem Landkreis werden an der Demonstration teilnehmen. 
Augsburg/Donau-Ries - Nach ver.di-Berechnungen fehlen in Schwaben 3.000 Stellen. Die Bundesregierung hat angekündigt, ab 2019 in sogenannten pflegesensitiven Bereichen der Krankenhäuser Personalanhaltszahlen einführen zu wollen. Aus Sicht der Gewerkschaft ist dies ein Teilerfolg, fordert sie doch bereits seit Jahren gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung in Krankenhäusern. Der Gesetzesentwurf gehe aber nicht weit genug und gehandelt werden müsse sofort. „Wir fordern ein Sofortprogramm und mehr Personal für alle Pflegebereiche. Niemand soll mehr in einer Schicht allein arbeiten müssen. Zudem muss es ausreichend Zeit für die Ausbildung geben“, betont Stefan Jagel, Gewerkschaftssekretär für das Gesundheits- und Sozialwesen in Augsburg. „Die Pflege darf nicht auf der Strecke bleiben.“ Tatsächlich seien aufgrund der immer knapper werdenden Zeit immer mehr wichtige pflegerische Tätigkeiten faktisch unmöglich geworden, darunter etwa die Patienten- und Angehörigenansprache, ausreichend lange Händedesinfektion oder die Einhaltung von Mindestbehandlungszeiten. „Jetzt sind Politik und Arbeitgeber aufgefordert zu handeln, denn die Beschäftigten fordern am Tag der Pflege eine umfassende Lösung. Sie lassen sich nicht länger mit homöopathischen Dosen abspeisen“, bekräftigt Stefan Jagel. Auch Beschäftigte der Altenpflege beteiligen sich an dem Aktionstag, denn auch hier leiden Beschäftigte und Bewohner/innen unter der Personalnot. (pm)