Denkbar schlecht hatte für Claudia Koch das Jahr 2022 geendet: bei einem Haushaltsunfall hatte sie sich zwei Rippen gebrochen und durfte daher sechs Wochen lang nicht trainieren. Wettkämpfe schienen damit für die Nördlinger Masters-Schwimmerin (AK 70) zunächst in weite Ferne gerückt. Doch nachdem sich das Schwimmen nach den ersten vorsichtigen Wassereinheiten Mitte Februar gut anfühlten, beschloss die Nördlingerin recht spontan, doch zu den Internationalen Deutschen Meisterschaften über die Langen Strecken nach Halle/Saale zu fahren. „Das fanden schon einige meiner Schwimmkollegen ziemlich verrückt. Aber mir hat es nach der Pause einfach gut getan, wieder Schwimmerluft zu schnuppern. Große Chancen habe ich mir dabei allerdings nicht ausgerechnet“, erklärt Claudia Koch.
Als erster Wettkampf standen die 1500m Freistil an. Vom Kampfgericht bekam die Nördlingerin die Erlaubnis, aus dem Becken, also ohne Startsprung, zu starten. Gleichmäßig schwamm sie danach ihre Bahnen. Nur Kristina Geuter von der SSG Coburg war schneller, so dass sich Claudia Koch erfreulicherweise die Silbermedaille und den Deutschen Vize-Titel sicherte. Bronze ging an Brigitte Weinzierl vom SV Lohhof.
Ein ähnliches Bild ergab sich über die etwas kürzere Distanz von 800m Freistil. Zwar startete die Nördlingerin dieses Mal von oben, aber wieder zog sie gleichmäßig ihre Bahnen, wieder holte sie sich die Silbermedaille. „Dass es so gut läuft, hätte ich nie gedacht“, macht die Schwimmerin deutlich. „Ich hatte nach der langen Pause eher Angst, dass ich nicht einmal die Pflichtzeiten schaffe.“
Doch es stand noch ein dritter Start auf dem Programm: 200m Rücken, und hier gelang Claudia Koch die Sensation. Vom Start weg führte sie in ihrem Lauf, ließ sich die Führung auch nicht mehr abnehmen und gewann den Titel als Deutsche Meisterin vor Irmtraud Blanke von der SG RethenSarstedt sowie Brigitte Weinzierl vom SV Lohhof.
Insgesamt hatten sich 560 männliche und weibliche Aktive aus Deutschland, der Schweiz und Tschechien gemeldet. (pm)