Erinnerungslauf

Über 161 Kilometer in 26 Stunden

Kurz nach dem Zieleinlauf von Bernhard Satzenhofer: V.l.: Hans Niederhuber, Georg Eberhardt, Sabrina Lawatschka, Bernhard Satzenhofer und Tobias Hering. Bild: Hans Niederhuber
Beim diesjährigen Berliner Mauerweglauf am vergangenen Wochenende erreichte Bernhard Satzenhofer vom TSV Nördlingen trotz Hitze und Blasen das Ziel nach über 26 Stunden.

Am vergangenen Wochenende fand der Berliner Mauerweglauf statt. Immer am Wochenende um den 13. August, dem Tag, an dem 1961 mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen wurde. 

Der Anmeldebeginn zu diesem geschichtsträchtigen Lauf war der Zeitpunkt, an dem die Mauer "gefallen" ist, nämlich am 9. November, 18:57 Uhr. Schirmherr der 100MeilenBerlin war der frühere DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann. Zu diesem Wettbewerb waren lediglich 555 Einzelläufer und insgesamt 190 verschieden starke Staffeln zugelassen. Deshalb war der Wettbewerb auch bereits nach wenigen Stunden ausgebucht.

Der Start und die Herausforderung

Der Start des Laufes musste dieses Jahr, kurzfristig innerhalb einer Woche, vom Erika-Hess-Stadion in Berlin Mitte in die Werner-Kluge-Sportanlage, ca. 8 Kilometer in Laufrichtung, verlegt werden. Für die 556 angemeldeten Einzelläufer war der Start bereits um 06:00 Uhr, sie wurden pünktlich mit Shuttle-Bussen zum Startort gebracht. 

Die Staffelläufer starteten je nach Größe der Staffel zwischen 07:00 und 08:00 Uhr. Vor dem Start konnten die Läufer an bis zu drei Stationen Drop-Bags mit eventuell benötigten Dingen abgeben, insbesondere die Ausrüstung für die Nacht, was auch Pflicht war.

TSV Nördlingen stellt sich der Herausforderung

Vom TSV Nördlingen war Bernhard Satzenhofer als Einzelläufer am Start. Von der Werner-Kluge-Sportanlage ging es dieses Jahr gegen den Uhrzeigersinn dem Mauerweg entlang, zuerst durch viel befahrene Straßen mit Ampelkreuzungen, die Verkehrsregeln mussten zwingend beachtet werden. Der kompletten ursprünglichen Grenze Westberlins entlang, an der auch die Grenzsoldaten ihre Streife gingen. 

Ein Großteil der Strecke führte durch Wald und Felder, verschiedenen Seen und Flüssen entlang. Nachts wurde es besonders gefährlich, weil der Untergrund erst spät erkennbar wurde. Am Ende der Strecke ging es entlang der "Eastside Galerie" zum "Check Point Charly", am Brandenburger Tor und dem Regierungsviertel vorbei, wieder zurück zur Werner-Kluge-Sportanlage.

Ergebnisse und Ehrungen

Bernhard Satzenhofer erreichte das Ziel in 26:38:35 Std., als 227. Einzelläufer und 5. der Altersklasse M65. 

Bei den Einzelläufern erreichten lediglich 326 das Ziel im Zeitlimit von 30 Stunden. 
Den Lauf als Einzelläufer gewann der Spanier Penalba Iván López in 13:25:02 Stunden vor seiner Partnerin Maria Carmen Serrano Pérez in 15:16:33 Stunden. Dritter wurde Norman Mascher-Aspensjö vom SSC Berlin in 15:52:21 Stunden. 

In einer 4er-Staffel beteiligten sich vom Lauftreff des TSV Nördlingen Sabrina Lawatschka, Georg Eberhardt, Tobias Hering und Hans Niederhuber. Die Nördlinger Läufer und Läuferinnen erreichten nach 19:06:22 als 44. Staffel das Ziel. 

Die Siegerehrung der Einzelstarter fand am Sonntag Nachmittag im Veranstaltungshotel statt, hier erhielt Bernhard Satzenhofer zusätzlich zur Finishermedaille noch die "Back-to-Back"-Medaille für den zweiten Lauf nacheinander in umgekehrter Richtung. (dra)