Ungarischer Markt auf der Altstadtinsel Ried

(Bild Hungaricum Center) Bild: DRA
Das Land Ungarn zeigt sich von 12. bis 15. Oktober auf dem Fischerplatz in Donauwörth in seiner lebendigen Vielfalt.
Donauwörth - Angeboten werden auf dem Markt im Ried Produkte, die für Ungarn charakteristisch sind. Kulinarisch gehören dazu natürlich Langosch und Kürtőskalács, die ungarische Form des Baumkuchens. Außerdem werden beispielsweise Körbe, handgefertigte Seifen, Holzprodukte, Taschen, Gürtel, Töpferwaren und Holzspielzeug von den ungarischen Marktkaufleuten verkauft. Ganz besonders sind die Honigkuchen, die liebevoll verziert sind und direkt am Markt auf Wunsch beschriftet werden.
„Damit aus allen Teilen Ungarns Spezialitäten und Handwerkliches in Donauwörth angeboten wird, haben wir mit Familie Ret vom Hungaricum Center Budapest einen zuverlässigen ProDektpartner gefunden,“ so Christiane Kickum von der City-Initiative- Donauwörth. Bereits im vergangenen Jahr waren einige ungarische Stände im Rahmen des Schwäbischwerder Kindertags in Donauwörth. In diesem Jahr sind einige neue Marktteilnehmer aus Ungarn mit dabei.
Geöffnet ist der Markt täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr, am Einkaufssonntag von 10:15 Uhr bis 18:00 Uhr. Am Samstag und Sonntag wird der Ungarische Markt durch das Marktamt der Stadt Donauwörth um den traditionellen Herbst- und Regionalmarkt erweitert.

Info



Was hat Donauwörth mit Ungarn zu tun?

Durch die einzigartige Lage als Verkehrsknotenpunkt war Donauwörth schon sehr früh Warenumschlagplatz für den Handel mit Ungarn. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1030. In Donauwörth traf die Landstraße Nürnberg-Augsburg auf die Donau als Wasserstraße Ulm-Passau-Budapest. Durch diese Handelsbeziehungen siedelten sich schon sehr früh Schwaben in Ungarn an.

Beispielsweise erhielt Lienhard Gastel, der in Donauwörth geboren wurde, nach einem längeren Aufenthalt in Ungarn den Beinamen „Unger“. Er und seine Gattin Dorothea Gätlin waren sowohl in Donauwörth als auch in Kerpen (Ungarn) sehr begütert. Diese Besitztümer waren die Grundlage für die „Ungarischen Testamentssiftung“ von 1546.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wanderten viele Schwaben von Donauwörth aus nach Ungarn aus, um den Hungersnöten in der Heimat zu entfliehen. Als Donauschwaben besiedelten sie die größtenteils entvölkerten habsburgischen Gebiete in der pannonischen Tiefebene. Diese Ansiedlungspolitik wurde durch das erste Kaiserliche Impopulationspatent von 1692 und den daraus folgenden großen Schwabenzügen (1711 – 1792) noch verstärkt.