Die Deutsche Bahn treibt die Modernisierung der Bahninfrastruktur voran: In Bayern ist das erste Digitale Stellwerk an der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und Augsburg erfolgreich im Einsatz. Zusammen mit dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs vor Ort ist das neue Stellwerk ein Modernisierungsschub als Teil der Konzernstrategie „Starke Schiene“ im Raum Donauwörth. Zugleich ist die neue Technik ein technologischer Durchbruch für die bundesweite Digitalisierung der Schiene. Insgesamt haben DB, Bund und Land dafür insgesamt 127 Millionen Euro investiert.
DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber:
„Wir wollen die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur für unsere Kundinnen und Kunden mit aller Kraft verbessern. Im digitalen Stellwerk in Donauwörth steuern wir Signale erstmals online, damit sind wir führend in Europa. Die Technik bringt in Zukunft mehr Kapazität im Netz, ist einfacher zu warten und deshalb zuverlässiger. So können wir Fahrgästen und dem Güterverkehr zusätzliche und pünktlichere Züge bieten. Dass der Bahnhof in Donauwörth nun barrierefrei ist, bedeutet einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer gemeinwohlorientierten Infrastruktur.“
Parlamentarischer Staatssekretär Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr:
„Die Digitale Schiene Deutschland ist aufgrund der durch sie ermöglichten Kapazitäts- und Effizienzgewinne wichtiger Teil der Bahnpolitik des Bundes und des Masterplans Schienenverkehr. Gleichzeitig stärkt die Digitale Schiene Deutschland die europäische Interoperabilität und damit die Attraktivität des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs. Deutschland muss beim Thema Digitalisierung der Infrastruktur voran gehen und vor allem schnell Erfolge schaffen. Der Bund hat für die wegweisende Entwicklung und Inbetriebnahme des neuen Stellwerks die Mittel in Höhe von 75 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.“
Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr:
„Es freut mich sehr, dass das modernste Stellwerk Europas in Bayern steht. Es sorgt für mehr Kapazität auf der Schiene, mehr Zuverlässigkeit und mehr Sicherheit im Bahnverkehr. Gemeinsam mit dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Donauwörth ist das ein Meilenstein – nicht nur für die Fahrgäste aus der Region, sondern mit Blick auf die Bedeutung der Strecke für Fahrgäste weit über die Grenzen Bayerns hinaus.“
Im Digitalen Stellwerk in Donauwörth steuern die Fahrdienstleiter:innen die Weichen und Signale für den Zugverkehr zwischen Mertingen und Meitingen seit Ende Januar dieses Jahres erstmals online per Glasfaserkabel über standardisierte Schnittstellen. Dank Digitaler Stellwerke kann die Deutsche Bahn den Mitarbeitenden attraktivere Arbeitsplätze bieten und Streckentechnik reduzieren. Der Streckenabschnitt gehört zum Transeuropäischen-Schienenkorridor Skandinavien-Mittelmeer und ist Teil eines der wichtigsten Ausbauprojekte der Sektor-Initiative Digitalen Schiene Deutschland. Das Digitale Stellwerk ersetzt die beiden bisherigen Relaisstellwerke aus den Jahren 1958 und 1960. Baubeginn war im Februar 2019.
„Bayern barrierefrei“
Die Station Donauwörth hat heute offiziell das Signet „Bayern barrierefrei“ erhalten: Am Bahnhof ist das Reisen für viele Menschen deutlich leichter und bequemer geworden. Seit 2020 wurde der Bahnhof modernisiert und stufenfrei ausgebaut. Insgesamt flossen dafür rund 52 Millionen Euro – finanziert mit Mitteln des Bundes, des Freistaats Bayern und der Stadt Donauwörth. Die Fahrgäste profitieren unter anderem von Aufzügen an jedem Bahnsteig, modernen Fahrgastinformationsanlagen und einer attraktiven Personenunterführung. Auch unweit von Donauwörth, am Bahnhof in Höchstädt an der Donau, kommen Fahrgäste nun stufenfrei zum Zug. Die Bauarbeiten konnten erfolgreich abgeschlossen werden.
Pro Jahr baut die Deutsche Bahn rund 100 Bahnhöfe barrierefrei um. Mehr als 90 Prozent der Reisenden gelangen schon heute stufenlos bis zum Bahnsteig. (dra)