Ab Ende September können in Nördlingen und im Stadtteil Baldingen rund 11800 Haushalte schnellere Internetanschlüsse nutzen. Mit den neuen Breibandanschlüssen wird das Tempo beim Herunterladen auf 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und beim Hochladen auf 40 MBit/s gesteigert. Die Vorbereitungen dafür sind derzeit in vollem Gange.
Nördlingen - Diese erheblich höheren Übertragungsgeschwindigkeiten wird durch das sogenannte Vectoring möglich. Dazu werden auf der Strecke zwischen den örtlichen Vermittlungsstellen und den verschiedenen Verteilerkästen innerhalb des Stadtgebietes die bisherigen Kupferkabel durch Glasfaserkabel ersetzt. Insgesamt 50 Kilometer Glasfaserkabel werden dazu gerade von der Firma KTS im Auftrag der Deutschen Telekom verlegt. "15 Mitarbeiter der Firma KTS sind derzeit in Nördlingen im Einsatz", erklärt Oberbauleiter Hermann Hertling-Greifeneder. Die Kosten und das Risiko für den Ausbau trägt in vollem Umfang die Telekom. Die bereits bestehenden Verteiler werde im Zuge dessen zu Multifunktionsgebäuden (MFG) umgebaut. In den Multifunktionsgebäuden wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das bestehende in die einzelnen Haushalte übertragen. Um auch die Kupferleitung schnell zu machen, wird das sogenannte Vectoring genutzt. Durch diese Technik werden elektromagnetische Störungen beseitigt. Als Faustformel für das schnellere Internet gilt, je näher der Kunde an einem MFG wohnt, desto höher ist die Übertragungsgeschwindigkeit. Mit dem neuen leistungsstärkeren Netz soll, nach Angaben der Telekom Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. Wer in Zukunft einen schnelleren Internetzugang möchte, muss diesen bei der Telekom beantragen und dafür dann auch eventuell einen höheren Preis in Kauf nehmen.
Derzeit wird aber bereits einer neuen Technik gearbeitet, die noch schnelleres Internet mit Bandbreiten von bis zu 250 Mbit/s ermöglichen soll. "Ab Mitte 2018 wird dann das Super-Vectoring kommen", sagt Lothar Heubeck, Regionalleiter der Telekom. "Dazu muss dann nicht wieder gebuddelt werden, sondern lediglich ein Softwareupdate vorgenommen werden", so Heubeck weiter. Dass man Glasfaseranschlüsse nicht gleich flächendeckend einrichte, sei ein rein finanzieller Aspekt, erläutert Heubeck und fügt hinzu: "Geben sie mir ein paar Milliarden, dann machen wir das."
Oberbürgermeister Hermann Faul freut sich indessen über den raschen Fortschritt der Bauarbeiten: " Gut,dass der Ausbau so zügig voranschreitet. Unsere Bürgerinnen und Bürger können es kaum erwarten, die moderne digitale Infrastruktur zu nutzen. Schnelle Internetanschlüsse sind heute für das Leben und Arbeiten in Nördlingen unverzichtbar." Außerdem betont er in diesem Zusammenhang, dass Gewerbegebiete bereits von Haus aus mit Glasfaserkabel ausgestattet würden und man in Neubaugebieten Leerrohre einziehe, um auch hier auf die neue Technik vorbereitet zu sein.