Hubert Aiwanger bekam als Erinnerung von Claus R. Mayer einen bayerischen Löwen als Geschenk überreicht. Bild: Matthias Stark
Der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger besuchte am Montag die Firma MR Plan in Donauwörth. Das Unternehmen möchte im Landkreis eine Wasserstoff-Infrastruktur aufbauen und erhofft sich Unterstützung aus München.

Unternehmensgründer Claus R. Mayer konnte am 2. Oktober zahlreiche Besucher und Besucherinnen begrüßen. „Einerseits wegen des Besuchs von Staatsminister Hubert Aiwanger, andererseits wegen des Geburtstags von Michael Bosse“, so seine Begrüßung. „Die Firma MR Plan hat einen eigenen Geschäftsbereich 'GreenEnergy und Wasserstoff' und realisiert mittlerweile mehrere Wasserstofftankstellen. Und wir möchten diese Technologie natürlich auch in unserem Landkreis haben.“ Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré machte dabei auch deutlich. „Wir möchten natürlich diese neue Technologie nicht nur im Landkreis haben, sondern idealerweise auch in unserer Stadt. Es freut mich, dass wir mit MR Plan ein so innovatives mittelständisches Familienunternehmen mit diesem Know-how haben.“

Möglich gemacht hat den Termin Michael Bosse, Landtagskandidat der Freien Wähler: „Wasserstoff ist eine Zukunftstechnologie und ein Standortfaktor. Diesen Standortvorteil möchten wir in Donauwörth haben. Deshalb freut es mich, auch meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtrat begrüßen zu dürfen.“

Competenz Center Wasserstoff und Green Energy

Seit zwei Jahren beschäftigt sich das Familienunternehmen sehr intensiv mit dem Thema Wasserstoff. „Dafür haben wir 2021 das Competenz Center gegründet, dass von Alexander Kümmelschuh geleitet wird. Außerdem haben wir ein Gemeinschaftsunternehmen, die Hydrogenity, die Wasserstoffprojekte umsetzt.“

Bisher sei der Landkreis Donau-Ries ein weißer Fleck. „Damit schaffen wir Anreize für Unternehmen. Es gibt Möglichkeiten, dass Flotten auf Wasserstoff umgestellt werden können. Dazu gehören Busse im ÖPNV aber auch Abfallentsorgung. Für Tankstellen gibt es aktuell 90 Prozent Förderung. Für Elektrolyseure liegt die Förderung bei 65 Prozent. Neben einer Kommune würde sich auch die Hydrogenity an dem Projekt beteiligen. Für eine Tankstelle müssen zwischen 800.000 bis drei Millionen Euro gerechnet werden.“

Alexander Kümmelschuh machte deutlich, wie es nun weitergeht. „Wir haben im Moment sehr hohe Förderquoten, wir wollen selbst mitinvestieren und suchen nun Partner, die sich beteiligen.“ Partner werden für die Nutzung der Abwärme und für den abgeschiedenen Sauerstoff gesucht. „Aber natürlich brauchen wir auch Fahrzeuge, die Wasserstoff nutzen.“ Mit dieser Auftaktveranstaltung will das Unternehmen nun eine politische Initiative starten und ein Zeichen an die Wirtschaft zu setzen, sich für das Thema zu interessieren. Der Zeithorizont für die Realisierung liegt - wenn alle mitziehen - bei rund drei Jahren.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger machte deutlich: „Im Moment gibt es viel Nachfrage und eine starke Entwicklung in der Technik. Aber in der Politik wird zu oft das Geld nicht richtig investiert. Die Lkw-Maut dient zu Finanzierung des Staatshaushalts und wird nicht für die Förderung des Wasserstoffs im Verkehr genutzt.  Aiwanger rief die Politiker vor Ort auf, sich für das Projekt einzusetzen und die Chance für die Region zu nutzen. „Wasserstoff ist für viele Regionen eine Lösung und eine Chance. Es gibt bereits Lösungsansätze, dass man die Heizungen auf Wasserstoff umstellt. Tut der Bund nicht, will der Bund nicht. Glaubt der Bund nicht. Da müssen wir ansetzen. Wir müssen die Bevölkerung informieren und mitnehmen, dass Wasserstoff die Lösung sein kann.“