Die Karriere von Werner Möritz begann mit einem dualen Studium an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Mannheim im Jahr 1983. Darauf folgte der Ansatz als Berufsberater in der Agentur für Arbeit Donauwörth. Im Laufe seiner langen Dienstjahre übte Möritz 10 verschiedene Tätigkeiten an 12 Dienststellen zwischen Berlin und Rosenheim sowie Oschatz und Mannheim aus. 10 Jahre hatte er auch einen Lehrauftrag an der BA-eigenen Hochschule. Die längste Zeit war sein Dienstort jedoch Donauwörth; hier war er insgesamt 30 Jahre mit Herz und Seele tätig.
Die Themen Jugendliche, Berufs- und Studienwahl und die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit haben sich sowohl intern als auch zusammen mit externen Partnern durch seine gesamte Laufbahn durchgezogen. In den letzten Jahren kamen verstärkt der demografische Wandel, die Digitalisierung und die Herausforderungen der Fachkräftesicherung dazu. „Ich habe meine Aufgaben immer mit voller Überzeugung und großer Freude ausgeübt, zum Wohl der jungen Berufswähler und Arbeitslosen sowie der Betriebe. In diesem Zusammenhang war mir die Netzwerkarbeit mit IHK, HWK, Kreishandwerkerschaften, Schulleitern und den Wirtschaftsförderern der vier Landkreise Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm immer sehr wichtig und dabei sind tolle Projekte entstanden“, so Werner Möritz.
„Ein solch lange Dienstzeit bei der Bundesagentur für Arbeit gibt auch Anlass, einmal zurückzublicken, was sich in 40 Jahren so verändert hat“, findet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. Im Rahmen eines Arbeitsmarktgespräches kamen rund 40 zum Teil langjährige Netzwerkpartner. Als Gäste durften Christoph Schmid und Maximilian Funke-Kaiser, beide Mitglieder des Deutschen Bundestages, begrüßt werden. Ebenso nahmen die Landräte Stefan Rößle (Landkreis Donau-Ries), Markus Müller (Landkreis Dillingen) und Dr. Hans Reichhart (Landkreis Günzburg) an der Veranstaltung teil.
„Die Wirtschaftsstruktur hat sich in dieser Zeit deutlich gewandelt. So war zum Beispiel die Textilindustrie in den frühen 80er Jahren eine beschäftigungsstarke Branche, deren Arbeitsplätze alle nach Asien und Osteuropa verlagert wurden. Arbeitsplätze beim Militär verschwanden und zivile Arbeitsplätze entstanden. Manche Firmen verschwanden ganz, neue entstanden und viele Betriebe haben sich enorm weiterentwickelt und damit auch die Berufe und Anforderungen.
Wachstum trotz Krisen
Die Zahl der Beschäftigten ist in den letzten 40 Jahren stetig von 150.000 auf beeindruckende 222.000 gewachsen und dies trotz einiger tiefgreifender Krisen. Der aktuelle Höchststand an Beschäftigung geht insbesondere in den letzten 10 Jahren mit einem Zuwachs an Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit einher. Betrachtet man dagegen die Arbeitslosenzahlen der letzten 40 Jahre, sind deutliche Schwankungen zu erkennen. Wir hatten im Jahr 1983 rund 12.000 Arbeitslose, bei der Einführung der Hartz-Reformen im Jahr 2005 sogar 17.000 und aktuell sind, trotz Corona-Krise und Ukrainekrieg, circa 7.000 Menschen ohne Arbeit. Insgesamt ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt besser denn je.
Es gilt aber auch die Megatrends „Demografie – Digitalisierung – Dekarbonisierung“ der künftigen Jahrzehnte nicht aus den Augen zu lassen. Besondere Herausforderungen liegen in der Deckung des Fachkräftebedarfs, als Standort konkurrenzfähig zu bleiben und die Attraktivität der Region zu erhalten und zu steigern und inländisches und ausländisches Fachkräftepotential zu erschließen“, berichtet der Donauwörther Agenturleiter.
„Werner Möritz, der seit 2017 auch mein Stellvertreter war, gilt mein riesengroßer Dank für sein außerordentliches Engagement bei allen Aufgaben, die es anzupacken galt und Krisen, die zu bewältigen waren. Mit seinem Wissen und Weitblick für künftige Entwicklungen hat er die Erfolge unser Arbeitsagentur maßgeblich beeinflusst“, würdigte Richard Paul dessen berufliche Lebensleistung, bedankte sich für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit und wünschte ihm neben guter Gesundheit das Allerbeste für seinen weiteren Lebensweg.
Große Fußstapfen
Der Nachfolger von Werner Möritz ist in der Donauwörther Arbeitsagentur kein Unbekannter. Norbert Gehring wird ab 01. Mai 2023 die Nachfolge als Geschäftsführer operativ antreten. Der 50-jährige wohnt in Fünfstetten, ist verheiratet und hat einen Sohn. Seine Karriere bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) startete er 1998 mit dem Studium zum Diplom-Verwaltungswirt an der Hochschule der BA. Danach ging es über verschiedene Tätigkeiten und Teams in der Agentur für Arbeit Donauwörth in den Arbeitgeber-Service, an dessen Aufbau er maßgeblich mitwirkte und dem er von 2007 bis 2014 als Teamleiter vorstand. Seit 2015 bis zuletzt war er als Bereichsleiter in der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg tätig.
„Mir ist bewusst, ich trete in große Fußstapfen. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meinem Vorgänger Herrn Werner Möritz bedanken, den ich die letzten Wochen schon mit Fragen löchern durfte. Er hinterlässt mir einen sehr gut organisierten und auf die Zukunft ausgerichteten Geschäftsbereich. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und die Gelegenheit, in meine alte Arbeitsheimat zurückzukehren und werde mein ganzes Engagement zum Wohle der Menschen und Betriebe in der Region einbringen“, so Norbert Gehring.
Richard Paul führt weiter aus: „Mit Herrn Gehring bekommen wir einen operativen Geschäftsführer, der durch seine langjährige Tätigkeit in der Arbeitsvermittlung und im Arbeitgeberservice reichlich Praxiserfahrung hat und unsere Region sehr gut kennt. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und wünsche ihm ein erfolgreiches Wirken für den neuen Berufsabschnitt“. (pm)