Nachdem er zunehmende antisemitische Tendenzen im Deutschrap bemerkte, gab er 2018 seinen Rückzug aus der Hip-Hop-Szene bekannt. In seiner Autobiographie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens" verarbeitete er die Erfahrungen, die er seit seiner Kindheit gesammelt hatte – und stellte das Buch nun den Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Realschule Rain und Mittelschule Rain vor.
Auf Initiative der Buchhandlung Rain, die die Organisation und auch die Kosten der Lesung übernommen hatte, lernten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen die Person hinter dem Rapper Ben Salomo kennen. Er berichtete von Vorurteilen, aber auch ersten Anfeindungen, die er als Jugendlicher erfahren musste. Im Gespräch mit den Rainer Schülern ging er auf Vorurteile ein, mit denen Juden in Deutschland immer wieder konfrontiert werden.
Dass aus der Lesung eher ein Vortrag wurde, der im Dialog mit dem Publikum stattfand, hing auch mit vielen neugierigen Fragen von Schülerseite zusammen. Einige interessierten sich zum Beispiel dafür, dass der Rapper großen Teilen der Rap-Szene Antisemitismus, Rassismus, Frauen- oder Schwulenhass und Gewaltverherrlichung vorwarf. Dieser erklärte, dass mit Hassbotschaften viel schneller Geld verdient werden könne als mit positiven Texten. Gleichzeitig bestehe aber die Gefahr, dass sich solche Botschaften bei Jugendlichen im Denken festsetzen und deren Verhalten beeinflussen. Er ermunterte die Schülerinnen und Schüler, die Inhalte der Texte immer kritisch zu hinterfragen und sich bewusst gegen Diskriminierung und Gewalt einzusetzen. Bei seinen Ausführungen gelang dem Buchautor ein erstaunlicher Spagat: Einerseits setzte er sich differenziert mit der komplexen Thematik auseinander, zum anderen erreichte er mit großer Authentizität die Schülerinnen und Schüler, die nach der über zwei Stunden dauernden Veranstaltung sichtlich beeindruckt waren. (pm)