Von links: MdL Johann Häußler (Freie Wähler), Frank Rehli, Schulleiter Realschule Wertingen, Staatssekretärin Anna Stolz, MdL Wolfgang Fackler (CSU), Christian Sattich, Schulleiter Realschule Rain und Bernhard Buchhorn, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Schwaben Bild: Thomas Oesterer
Bei ihrem Besuch an der Realschule Rain wurde Staatssekretärin Anna Stolz nicht nur das aktuell im Bau befindliche neue Schulzentrum, sondern auch eine ganze Reihe an Besonderheiten der Schule vorgestellt.

Auf Einladung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler im Landtag, Johann Häusler, besuchte Staatssekretärin am 4. Mai die Staatliche Realschule Rain und wurde dabei herzlich von Schulleiter Christian Sattich, seinem Team bestehend aus Teilen des Lehrerkollegiums und natürlich auch durch die drei Schülersprecher*innen der Realschule Rain, Laura Sander, Fabian Fischer und Erdogan Kocak begrüßt. Im Mittelpunkt des Besuchs stand demnach die Weiterentwicklung des Schulsystems im Hinblick auf die besondere Bedeutung der berufsorientierten dualen Ausrichtung für die lokale Wirtschaft. So bezeichnete Stolz Realschulen bereits in ihrer Begrüßung als "die tragenden Säulen des Schulsystems" und MdL Häußler ergänzte passend: "Rain ist schon allein aus wirtschaftlicher Sicht eine echte Boom-Region. Umso wichtiger ist die berufliche Bildung der Schülerinnen und Schüler hier an der Realschule Rain." Der erfolgreiche Mittelstand in der Region fuße nicht unwesentlich auf dem Erfolg und der Akzeptanz dieser Schule.

Stolz lobt neues Schulfach als "Leutturm für Kompetenzerwerb"

Passend zu den Themen des Besuchs hatten die Vertreter*innen der Schule auch ein entsprechendes Programm vorbereitet. Dabei wurden die drei großen Besonderheiten der Realschule Rain in den Mittelpunkt gerückt: Das eigens entwickelte Schulfach "Lernen lernen", die Bläserklasse und der Sozialwesenzweig. Besonders beeindruckt zeigte sich Staatssekretärin vom Schulfach "Lernen lernen", das innerhalb der Realschule Rain entwickelt und mittlerweile auch umgesetzt wird. So bezeichnete Stolz das Fach als "Leuchtturm für den Kompetenzerwerb". Bei einem Zwischenstopp in einer 5. Klasse wurden dann auch die Idee hinter "Lernen lernen" vorgestellt. Ziel des Schulfachs sei es, die Kinder mithilfe eines eigens konzipierten Arbeitshefts an Arbeitsweisen und Lerntechniken heranzuführen, die ihnen nachhaltig dabei helfen sollen, den Erfordernissen der Schule und des späteren Berufslebens gewachsen zu sein. "Künftig soll das Schulfach auch auf Schulklassen 6 - 10 ausgeweitet werden", erklärte Schulleiter Christian Sattich. Nach weiteren Zwischenstopps in einer 8. Klasse, die sich für den Wahlpflichtzweig "Sozialwesen" entschieden haben und einer beeindruckenden Einlage der schuleigenen Bläserklasse, stand ein Besuch des noch im Bau befindlichen neuen Schulzentrums an.

Neues Schulgebäude soll Ende 2024 fertiggestellt werden

Für insgesamt rund 60 Millionen Euro entsteht hier bereits seit mehreren Jahren ein neues Schulzentrum für die Realschule und die Mittelschule in Rain. Das Großprojekt befindet sich bereits im letzten Bauabschnitt und soll - so zumindest der aktuelle Zeitplan - Ende 2024 bezogen werden können. "Dann entsteht hier eine Schule für bis zu 1200 Schülerinnen und Schüler. 800 Plätze sind davon für die Realschule vorgesehen", so Sattich. Für den neuen Schulleiter der Realschule Rain, der den Posten erst vor wenigen Monaten von seinem Vorgänger Gerhard Härpfer übernommen hat, eine einmalige Gelegenheit, "seine" Schule in eine moderne Zukunft zu führen. So strebt die Schule bereits jetzt an, Teile des Unterrichts im Sinne der Digitalisierung umzustrukturieren.

Diskussion über akutelle Themen der Bildungspolitik

Zum Abschluss des Besuchs ergab sich für die Schulverantwortlichen noch die Möglichkeit, sich mit Staatssekretärin Stolz über aktuelle Themen der Bildungspolitik auszutauschen und Problemstellungen aufzuzeigen. So erklärte Schulleiter Sattich, dass es im Zuge der immer noch geltenden Corona-Richtlinien sehr schwer sei, schwangere Lehrkräfte nicht in den Mutterschutz zu schicken, selbst wenn diese weiterhin arbeiten wollen. Zwar sei die zugrunde liegende Verordnung nicht neu, werde aber seit der Pandemie viel sensibler aufgenommen und auch umgesetzt. Staatssekretärin Stolz sagte zu, die Problemstellung mit ins Bildungsministerium zu nehmen und versprach eine mögliche Erleichterung zumindest zu diskutieren.