JVA-Gefangener geflüchtet

Aufgrund einer vorgetäuschten Erkrankung wurde ein 45-jähriger Insasse in das Krankenhaus nach Donauwörth eingeliefert. Die Gunst der Stunde nutzte der Gefangene um aus der Donau-Ries-Klink zu flüchten . Bild: Verena Gerber-Hügele
Ein Insasse der JVA Kaisheim flüchtete am Montag aus der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth. Der 45-jährige Mann war aufgrund eines Rückenleidens in das Krankenhaus eingeliefert worden. 
Kaisheim - Einem 45-jährigen Gefangenen der JVA Kaisheim gelang am Montag auf fast klassische Art die Flucht. Auf Nachfrage bei der Polizeiinspektion Donauwörth wurde bestätigt, dass der Mann aufgrund eines Rückenleidens nur sehr eingeschränkt seine Beine bewegen konnte und, daher mit dem Rollstuhl am Sonntag in die Klinik eingeliefert wurde. Aufgrund dieser angeblichen Erkrankung wurde der Gefangene in der Donau-Ries-Klinik nicht mehr dauerhaft bewacht, so Magnus Kastenhofer, Sprecher der Polizeiinspektion Donauwörth. Kurz bevor der Insasse Montagmittag in ein Spezialzimmer der Klinik verlegt werden sollte, bekam er Besuch von seiner Mutter. Als die JVA Beamten nach einiger Zeit das Krankenzimmer wieder kontrollierten, hielt sich dort nur noch die Mutter auf. Sie gab an, nichts über den Aufenthaltsort ihres Sohnes zu wissen. Offensichtlich fand eine Spontanheilung statt, die dem Gefangenen so viel Mobilität verschaffte, dass er selbständig fliehen konnte. Mit welcher Bekleidung der Flüchtige ausgestattet ist, ist nicht bekannt. Die eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen verliefen erfolglos.
Laut Polizeiinspektion Donauwörth geht von dem flüchtigen Gefangenen keinerlei Gefahr aus. Die Polizei geht nicht davon aus, dass der Täter gefährlich sei, so der Pressesprecher der Polizeiinspektion Donauwörth Magnus Kastenhofer. Auch JVA-Leiter Friedhelm Kirchhoff bestätigte, dass der Täter wegen keiner schwerwiegenden Straftat im Gefägnis sitze. "Der Geflohene ist keine Gefahr für die Öffentlichkeit", so Kirchhoff. (pm)