Polizeichef Walter Beck: „Ich denke es war grundsätzlich eine sehr friedliche Mess 2023. Was uns besonders freut, ist die Tatsache, dass sehr wenige Gewaltdelikte und kaum Vandalismus-Straftaten zu verzeichnen waren. Insbesondere die zweite, wesentlich besucherintensivere Hälfte der Mess, war die „ruhigere Halbzeit“. Insgesamt registrierte die Nördlinger Polizei knapp 40 festbezogene Einsätze; deutlich weniger als in den Vorjahren. Die sieben körperlichen Auseinandersetzungen sind bei einem Besucheraufkommen dieser Größenordnung sozusagen „nicht ungewöhnlich“. Beck: „Einzig die Pfefferspray-Attacke am ersten Wochenende gab Anlass zur Sorge, da so ein Angriff in der Menschenmenge für entsprechende Panik sorgen kann.“
In keinem Fall wurde den auf dem Messgelände präsenten Polizeibeamten Widerstand geleistet. Dies ist besonders erfreulich, wenn man die Zahlen in Sachen „Gewalt gegen Polizeibeamte“ auf Bundes- oder Landesebene betrachtet. Was den Polizeieinsatz anbelangt, erhält die Nördlinger Polizei immer wieder positive Rückmeldungen bezüglich der Präsenz auf der Kaiserwiese.
Beck: „Wir sind bemüht nicht zu massiv aufzutreten, sind aber immer wieder mit Streifen-Teams unterwegs, um den Besuchern auch ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und den etwas „aufgedrehteren Besuchern“ zu zeigen, dass hier „nichts geht“. Dieses Konzept geht seit Jahren auf; gleichwohl ist der relativ entspannte Verlauf der Mess aber auch auf die Vernunft der Besucher zurückzuführen.“
Die Zahlen im Kurzüberblick
Gewaltdelikte: sieben körperliche Auseinandersetzungen (wie im Vorjahr) wurden registriert. Ein Fall der sexuellen Belästigung wurde angezeigt; zwei Mädchen wurden von einem Mann „begrapscht“. Bislang wurden bei der Polizei zwei Sachbeschädigungen angezeigt, dies würde einen Rückgang von vier auf zwei Vandalismusstraftaten (gegenüber dem Vorjahr) bedeuten. Außerdem kamen drei Fahrraddiebstähle zur Anzeige.
In einigen Fällen musste die Polizei wegen stark angetrunkener Festbesucher ausrücken, Streitigkeiten schlichten und aggressive Festbesucher in Gewahrsam nehmen. Die letzten drei Gewahrsamnahmen erfolgten am Herrenmontag. In einem Fall musste ein stark alkoholisierter 24-Jähriger mit zur Polizeiinspektion genommen werden, da er zuvor eine 31-Jährige völlig unvermittelt angegriffen hatte.
Verkehrssituation war teils angespannt
Die Verkehrs-/Parksituation war zwar am zweiten Wochenende zeitweise angespannt, aufgrund der großzügig ausgewiesenen Parkplätze kam es jedoch zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen. Lediglich drei Kleinunfälle und zwei Unfälle die auf Alkoholeinfluss zurückzuführen sind, mussten von der Polizei aufgenommen werden. Allerdings wurden auch drei alkoholisierte Fahrzeugführer sozusagen „noch rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen“.
Ein großes Lob richtet die Polizei in diesem Jahr erneut an die Festzeltbetreiber und die eingesetzten Sicherheitsdienste.
Beck: „Alle eingesetzten Security-Kräfte verrichteten ihre Arbeit besonnen, ruhig und dennoch konsequent. Angesichts des doch erheblichen Alkoholkonsums vieler Besucher und des daraus resultierenden Übermutes eine nicht immer leichte Tätigkeit. Auch die Zeltbetreiber legten Wert darauf, dass die Zelte pünktlich geräumt wurden und dass es auch vor den Betrieben zu keinen weiteren Störungen mehr kam.“ (pm)