An einem verregneten und milden Vormittag trafen sich die Verantwortlichen der Mess' auch in diesem Jahr zur traditionellen Halbzeit-Pressekonferenz, um die ersten Festtage gemeinsam Revue passieren zu lassen. Nach den sommerlichen Höchsttemperaturen des Auftaktwochenendes für viele der Beteiligten eine willkommene Abwechslung. Denn trotz eines gelungenen Eröffnungstages am vergangenen Samstag mussten die Verantwortlichen spätestens am Sonntag feststellen, dass sich der Besucheransturm bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 35 Grad doch eher in Grenzen hielt. "Das Wetter ist natürlich nicht so, wir uns im Vorfeld erhofft haben und trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, was die kommenden Tage angeht", erklärt Daniel Witzinger, der als Sachgebietsleiter "Tourismus und Veranstaltungen" der Stadt Nördlingen für die Mess' verantwortlich ist. Zuversicht vermutlich auch deshalb, weil ab Mittwoch ein Highlight auf das andere folgt: Zunächst der Kinder- und Familientag, dann das große Feuerwerk am Donnerstagabend und zum Abschluss der Mess' der beliebte Herrenmontag.

Auch die anderen Schausteller*innen, Standbetreiber*innen und Gastronomen zeigten sich trotz des Wetters begeistert von den ersten Tagen. Allen voran Petra Schöniger, die zusammen mit ihrem Mann in diesem Jahr zum ersten Mal das Festzelt auf der Mess' betreibt. "Natürlich ist aller Anfang schwer, besonders wenn man mit so einem großen Zelt auf einen neuen Platz kommt, aber wir wurden von Beginn an sehr gut aufgenommen und von der Stadt und der Brauerei Wallerstein toll unterstützt. Dafür ein großes Dankeschön", so die Festwirtin. Im Festzelt selbst fand am Montag mit dem Auftritt von Micky Krause bereits eines der großen Highlights des Volksfestes statt. So ließ es sich auch Oberbürgermeister David Wittner nicht nehmen, den Auftritt des Schlagersängers zu besuchen. Sein Fazit zu den ersten Tagen: "Auch wenn bereits ein bisschen Verschleiß bei uns allen erkennbar ist, ist es mir eine große Freude, die Mess' nach zwei Jahren Zwangspause endlich wieder genieße zu dürfen. Außerdem glaube ich, dass uns mit dem Festzelt der Familie Schöniger ein echter Volltreffer gelungen ist."

Während die Mess' in der Vergangenheit immer wieder mit Gewaltdelikten und Polizeieinsätzen zu kämpfen hatte, verläuft das Fest bislang überraschend friedlich. "Wir hatten bisher kaum nennenswerte Einsätze und auch Zwischenfälle mit Betrunkenen halten sich absolut in Grenzen - das kennen wir aus der Vergangenheit anders", erklärt Schmidt, stellvertretender Dienstleiter der PI Nördlingen. Ähnlich erlebten auch die Schausteller und Standbetreiber die ersten Tage. "Wir bekommen von vielen Besucherinnen und Besuchern das Feedback, dass sie einfach froh sind, endlich wieder auf die Mess' gehen zu können. Ich glaube, deshalb sind die ersten Tage auch so friedlich verlaufen", so Werner Baumeister, Pressesprecher des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und der Schausteller e.V.. Er selbst betreibt auf der Mess' einen eigenen Gewürzstand und schwärmt von den Voraussetzungen vor Ort: "Wenn man zum Aufbau ankommt und schon alle Anschlüsse für Strom und Wasser vorbereitet sind, ist das schon etwas ganz Besonderes. Die tolle Organisation, Hilfsbereitschaft und das Miteinander zeichnen die Mess' einfach aus."

Einziger Wermutstropfen in einer bislang rundum gelungenen Mess' 2022. In den vergangen Tagen sind mehrfach kritische Stimmen an den Standbetreiber der Pony-Reitbahn und an die Stadtverwaltung herangetragen worden. Kritik, die man von Seiten der Stadt Nördlingen durchaus ernst nimmt und im Nachgang prüfen will, auch deshalb, weil die Reitbahn einer der Traditionsbetriebe auf der Mess' ist . "Wir haben mit den Betreibern im Vorfeld Verträge geschlossen, deshalb sehen wir aktuell keinen Bedarf zu handeln. Natürlich sind wir aber immer darauf bedacht, die Mess' zu optimieren und auf Kritik - berechtigt oder nicht - zu reagieren. Deshalb werden wir das Thema künftig in aller Ruhe und Sachlichkeit diskutieren", erklärt David Wittner.