Der Verwaltungshaushalt gibt das laufende gemeindliche Jahr mit seinen Pflichtaufgaben wieder: Schulverbandsumlage, Betriebskosten Kindergarten, Entwässerungseinrichtungen, Straßenunterhalt. Neben den eigenen Personalkosten sind die VG-Umlage und die Kreisumlage ebenfalls anzusetzende Ausgaben. Die Unterstützung des kulturellen und ehrenamtlichen Lebens in der Gemeinde hat weiterhin ihren Stellenwert.
Auf der Einnahmenseite waren Grund- und Gewerbesteuer bei konstanten Hebesätzen festzusetzen; von staatlicher Seite können die Einkommensteuer- und Umsatzsteuer-Beteiligungen wie auch Schlüsselzuweisung erwartet werden, so dass mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt von 454 000 Euro zu planen ist.
Kein Darlehen
Die Vorstellung des Vermögenshaushaltes spiegelt einen enormen Kraftakt für die 1 000-Einwohner-Gemeinde wider, ist aber zugleich ein Ausfluss des großen bürgerlichen Engagements in der nordschwäbischen Kommune.
Die „gute Nachricht“ konnte den Ratsmitgliedern vorab gegeben werden: Es wird keine Darlehensaufnahme benötigt, Schulverband und VG erheben keine Investitionsumlagen – und ab 2025 kann die Gemeinde schuldenfrei sein.
Die umfangreichen Investitionen werden in den Bereichen Breitbandausbau, Kanal-, Straßen- und Brückensanierung, Straßenbau und für diverse Beschaffungen getätigt. Eine erhebliche Ausgabeposition wird das im Juni auszuliefernde neue Feuerwehr-Kfz sein. Der Freistaat Bayern wird sich an den maßgeblichen Maßnahmen mit Zahlungen u.a. aus dem Land-Kommunen-Finanzausgleich sowie mit Zuschüssen aus den „Sondertöpfen“ Städtebauförderung „Fassadenprogramm“, wasserwirtschaftliche Vorhaben und Breitbandausbau beteiligen.
Ein großer und sicherlich ein außergewöhnlicher „Themenblock“ ist das Millionenprojekt „Generalsanierung Klosterprälatur“ im Rahmen der städtebaulichen Förderung „Sozialer Zusammenhalt“.
Um ihrer eigenen Historie und der damit verbundenen Verantwortung gerecht zu werden, wird die Gemeinde einen Zuschuß zu dem kirchengemeindlichen Millionenprojekt „Sanierung der ehemaligen Klosterkirche Auhausen“ gewähren. Auch konnte vor einigen Jahren der namensgebenden Bierkeller aus Klosterzeiten, im Kellerberg, erworben werden. Hierbei steht nun das bürgerschaftliche Engagement im Vordergrund und der Verein „Dorfgemeinschaft Auhausen“, der sich seit Jahren sehr dem Konzept „Dorfkirchweih“ verschrieben hat, wird dieses Projekt bis hin zur Sanierung finanziell und mit Tatkraft begleiten.
Die laufende Kindergartensanierung mit -anbau der kirchlichen Einrichtung beinhaltet einen gemeindlichen Zuschuß in Höhe von 1,4 Millionen Euro, welchem eine staatliche Zuwendung von 850.000 € gegenüberstehen wird.
Zur vorherrschenden Platznot in der neuen Verbandsschule Oettingen und der geplanten Errichtung von kostenintensiven Container-Klassenzimmern war seitens der Verwaltung auch die politische Dimension mit aktuell 150 zusätzlichen Schülern aus dem Asyl- und Zuwanderungsumfeld anzusprechen, wofür außerordentliche Kosten an die Kommunen weitergeben werden.
Die bestehende Kläranlage des Gemeindeteils Auhausen aus dem Jahr 1969 hat gravierende Mängel bzw. „größeren Sanierungsbedarf“ bei einer zu planenden Ausbaugröße von 800 „Einwohnerwerten“. Für einen langfristigen Weiterbetrieb müssen das Gebäude ertüchtigt, die Maschinentechnik ausgetauscht und die Becken erneuert werden. Laut Verwaltung würde aus heutiger Sicht der Sanierung nach bekannten Daten und Erhebungen der Vorrang vor einem Anschluß an die Zentralkläranlage Oettingen zu geben sein.
Im Einzelplan „kommunale Finanzwirtschaft“ sind die Zahlen zu Darlehensständen, Tilgungen und Rücklagen sowie ein Ausblick auf deren Entwicklung in den nächsten Jahren im Fokus gestanden. Neben der Tatsache, daß in diesem Jahr auf eine Kreditaufnahme verzichtet und auf eine Rücklagenentnahme von 1.438.000 € zurückgegriffen werden kann, dürfte die Gemeinde Auhausen nach aktuellem Stand mit der letzten Darlehenstilgung im Jahr 2025 im gemeindlichen Haushalt schuldenfrei sein.
In der weiteren Finanzplanung (2025 bis 2027) stehen mit dem Ausbau des Klosterhofs, Kanalsanierung Wiesenstraße/Weiherstraße, Dorferneuerung Dornstadt samt Straßen- und Kanalplanung weitere Großbaustellen auf der Agenda.
Unter Befürwortung des umfangreichen Zahlenwerks durfte sich Bürgermeister Weiß zufrieden mit der momentanen Gesamtsituation in der Gemeinde Auhausen mit einem Haushalt 2024 zeigen, der „Wohn- und Arbeitsplatzperspektiven für eine kommende Generation aufzeigt“.
Lediglich die wirtschaftliche Gesamtsituation sollte zu einem merklichen Einbruch der privaten Bautätigkeit in der Gemeinde Auhausen führen, so daß weiterhin freie Bauplätze zur Verfügung stehen.
Als weiteren Tagesordnungspunkt ist eine neue Nutzungsordnung samt Anpassung der rechtlichen Gegebenheiten und einer Kostenneuregelung für die gemeindliche Mehrzweckhalle zu erlassen gewesen. (pm)