Bürgerversammlung

Große Projekte im kleinen Auhausen

Die ehemalige Residenz der Äbte zu Auhausen; ein denkmalschützerisches Kleinod mit sozialer, kultureller und politischer Verantwortung für die Gemeinde Auhausen. Bild: Robert Kaußler
Kleine Gemeinde - Große Projekte: „Eine Devise, die in den nächsten Jahren mit zahlreichen Inhalten zu füllen sein wird“, sagte Auhausens Bürgermeister Martin Weiß in seiner ersten Bürgerversammlung nach der „Corona-Pause“.

Etliche Planungen konnten in diesen Tagen seitens der Gemeindeverwaltung im örtlichen Schützenhaus vorgestellt und mit der interessierten Bevölkerung besprochen werden. Zunächst waren die zurückliegenden Jahre 2019 bis 2021 in Zahlen und Tätigkeiten aufzuzeigen: Als Eckwerte konnten hierbei die – bei leicht steigender Bevölkerungszahl – größtenteils abgebaute Schuldenlast, (pro Kopf elf Euro) sowie der Anstieg der Gewerbesteuer und des Einkommensteueranteils um jeweils circa 25 Prozent präsentiert werden.

Im Bereich der Entwässerungseinrichtung ist der Weiterbetrieb der gemeindlichen Kläranlage noch offen, die auf den Weg gebrachte Gebührenerhöhung diene jedoch bereits als „vorbereitende Rücklagenbildung im Hinblick auf dringenden Handlungsbedarf“. Die 2021 durchgeführte Ertüchtigung der Kanalisation in der Klosterstraße sowie die 2022 anstehende Maßnahme in der Mühlstraße waren unter der verbesserten staatlichen Fördersituation zeitnah einzuplanen.

Für den Bauhof konnte eine Vollzeitkraft eingestellt und mit einem Kfz ausgestattet werden. Der Breitbandausbau in den Ortsteilen Wachfeld, Heuhof, Pfeifhof, Zirndorf und Bühlhof war unbedingt zu realisieren. In Zusammenarbeit mit dem Schützen- und Sportverein Auhausen ist im Oettinger Forst ein neuer Trimm-Dich-Pfad von Wassertrüdingen nach Auhausen entstanden.

Zukunftsweisende Projekte

Im Anschluss wusste Weiß von der vorpandemisch zunehmend genutzten und nun wieder aufzunehmenden Bürgerbeteiligung, einer Gemeinderatsklausur und weiterhin anstehenden Maßnahmen zu berichten: Mit der Teilnahme an der neuen Bayerischen Gigabit-Richtlinie mit bereits vorliegendem Breitband-Masterplan, der fortschreitenden Stromverkabelung im Ort, der erneuten Baugebietsausweisung „Am breiten Rain“, der Kindergartensanierung und Erweiterung als 1,5-Millionenprojekt, der Kanal- und Straßensanierung im Ortsteil Lochenbach, der Verbesserung der Mobilfunksituation ohne eigenwirtschaftlichen Ausbau sowie der 2023 anlaufenden Dorferneuerung Dornstadt stehen nennenswerte Projekte an.

Historischer Ortskern im Fokus

Die Planungen im ehemaligen Klosterdorf Auhausen rund um das 500 Jahre alte Abthaus (Prälatur) schreiten ebenfalls voran: Eine von der Regierung von Schwaben „bedeutend geförderte“ Machbarkeitsstudie durch das Büro „Feulner & Heffner“ aus Ellingen ist der nächste Schritt bei der Sanierung, Reaktivierung und Umnutzung diese denkmalgeschützten Kleinods im „bürgerschaftlichen Konsens“.

Auch die Städtebauförderung hat in Zusammenarbeit mit dem Büro „Die Städtebau – Gesellschaft für Kommunalberatung – Südbayern – GmbH“ aus Gersthofen weiter „an Fahrt aufgenommen“: Auf der Basis des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK) und der „Vorbereitenden Untersuchungen“ (VU) ist zwischenzeitlich die Festlegung des Sanierungsgebiets im Ortskern von Auhausen mit 28 Hektar Fläche erfolgt. Der Erhalt des historischen Ortskerns, die ortsbildverträgliche Sicherung im Einhergang mit der Beseitigung baulicher Missstände, die Stärkung des Dorfzentrums, die Einbringung der kommunalen Daseinsvorsorge, die Stärkung des Vereins- und Gemeinwesens sowie ausdrücklich die Aktivierung privater Investitionstätigkeit sind die nun konkreten und förderfähigen Ziele. Auch wenn bereits erste Maßnahmen des Konzeptes „Sozialer Zusammenhalt“ angelaufen sind, stellt Bürgermeister Weiß aufgrund der erklärungsbedürftigen staatlichen Fördermöglichkeiten, der gemeindlichen Aufstockung und einer Sonderabschreibungsmöglichkeit eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung in Aussicht.

Zum Abschluss der ausgeglichen verlaufenden Versammlung erfolgte ein Dank an alle, die in den zurückliegenden Jahren weiterhin für die Gemeinde Auhausen tätig waren – und auch künftig sich für „unsere Heimat und die anstehenden Projekte“ einbringen wollen.  (pm)