Mit der Aufstockung von derzeit sechs auf 20 Plätze werde nach dem Spatenstich in Wemding eine weitere Lücke im seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises geschlossen, so stellvertretende Landrätin Claudia Marb.
Die Kostenfrage werde spannend, meinte Architekt Helmut Guckert. Ersten Planungen zufolge war man von 1,6 bis 1,8 Millionen Euro ausgegangen.
Fast zwei Drittel davon werden durch den Freistaat Bayern gefördert. Diese Förderung zu bekommen, sei nicht einfach gewesen, denn wie der CSU-Bundestagsabgeordnete und zweite Vorsitzende des Trägervereines, Ulrich Lange, erklärte, „war und ist der Weg bis heute kein einfacher mit vielen Umwegen, Sackgassen und Wendemanövern. Im November 2019 wurde vom Freistaat Bayern das Programm „Pflege im sozialen Nahraum – PflegesoNah“ aufgelegt. Im August 2020 wurde der Antrag des Trägervereines aufgrund beschränkter Haushaltsmittel abgelehnt; im Februar 2021 ebenfalls. Derzeit werde der Antrag noch geprüft. Allerdings liege die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn vor. Lange bedankte sich auch beim Landkreis, der nicht nur seine eigenen Häuser sehe, sondern auch für St. Vinzenz einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro gewährt. Es hätte auch ein bisschen mehr sein können, meinte er mit einem Augenzwinkern.
Oberbürgermeister David Wittner bezeichnete das Projekt als einen „besonderen Meilenstein auf dem Weg, den Senioren ihren Wunsch, nach Möglichkeit zuhause betreut zu werden, durch Tages – und Kurzzeitpflege zu erfüllen.“
Stadtpfarrer Benjamin Beck, Vorsitzender des Trägervereines St. Vinzenz, erinnerte an dessen Gründer, Stadtpfarrer Michael Wildegger. Dieser hätte sich wohl nicht vorstellen können, welchen Umfang sein Werk einmal annehmen werde. Vier Bereiche unter einer Trägerschaft, nämlich Altenheim, Tages-, Kurzeit- und ambulante Pflege, sind wohl einzigartig im Landkreis.
Für die Seniorinnen und Senioren sei eine sichere Tagesstruktur besonders wichtig, erklärte Einrichtungsleiterin Angelika Schäfer. Wenn sie gewährleistet ist, sei auch der Umgang mit Demenzkranken möglich. Derzeit werden sechs Personen betreut. Gegen 8.30 Uhr wird gemeinsam gefrühstückt, danach folgt die „Zeitungsrunde“ mit Kreuzworträtsel und Mittagessen. Um 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Bis 16 Uhr wird ein abwechslungsreiches Programm geboten, mit Gymnastik, je nach Wetter finden aber auch Ausflüge und Spaziergänge statt. Ganz besonders genießen die Seniorinnen und Senioren übrigens Eiskaffee, verriet die stellvertretende Leiterin der Tagespflege, Sibylle Hammer. Deshalb sei es auch besonders vorteilhaft, dass die Tagespflege mitten in der Stadt gebaut werde.