Einweihung

Wemding feiert neuen Brunnen am Saumarkt

Viele Besucher*innen und bestes Wetter beim Brunnenfest in Wemding. Bild: Mara Kutzner
Beim Brunnenfest am Samstag wurde das neue Schmuckstück der Wemdinger Altstadt feielich eingeweiht.

Es war die Idee der Wemdingerin Gertrud Schneid, am sogenannten Wemdinger "Saumarkt" wieder einen Brunnen zu errichten. Durch ihre Finanzierung und mit Hilfe von Fördergeldern der Bund-Länder-Städtebauförderung wurde dieses Projekt in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit mit der Stadt Wemding umgesetzt. 

Beim Brunnenfest am Samstagnachmittag wurde der Brunnen eingeweiht. Erstmals plätscherte Wasser über die Skulptur, die der Ehinger Steinmetz- und Steinbildhauermeister Philipp Reichert erschaffen hat. 

Über einem achteckigem Wasserbecken thront die massive Stehle aus Wachenzeller Dolomit. Dargestellt wird eine "wachsende Stadt", erklärt Reichert der Besucher*innen in Wemding. Wie aus einem Strauß sprießen kubenförmige Gebäudedarstellungen aus dem Steinblock. Der Künstler hat sich dabei aufs Wesentliche reduziert. Obwohl die Gebäude keine Dächer haben und nur mit weniger Fenstern versehen sind, erkennt der oder die Betrachter*in sofort, was dargestellt wurde. Und es steckt noch mehr Symbolik im neuen Brunnen: Das runde Becken stehe für das göttliche, die Dreiecksformen für die Dreifaltigkeit und die Kuben für das Menschgemachte, erklärt Reichert. Oben sprudelt Wasser aus der Stehle und läuft am Stein hinab ins Becken. "Das Wasser läuft durch die Stadt", so der Steinmetz.

Bild: Mara Kutzner

In den kommenden Wochen soll das Ensemble noch um weitere Skulpturen ergänzt werden. Eine Muttersau und zwei Ferkel, kündigt Bürgermeister Martin Drexler an. Schließlich soll dem sogenannten Saumarkt sein Name gerecht werden. Der Platz am Büchel in der Innenstadt hat seinen Namen nämlich schon seit Jahrhunderten. Der erste „Saumarkt“ in Wemding wird 1589 erwähnt. Bis 1970 fand hier jeden Donnerstag um 6 Uhr ein Schweinemarkt statt. Bereits ab den Morgenstunden drang schrilles Quieken durch die Altstadtstraßen. Bauern aus Wemding und den Dörfern der Umgebung boten ihre Ferkel zum Verkauf an. Als Erinnerung stehen bis heute zwei Steinferkel des Wemdinger Künstlers Ernst Steinacker am Altstadtplatz.