Am 17. März hatte die Tafel zum letzten Mal geöffnet und musste geschlossen werden. Seitdem dürfen keine Kunden mehr in den Laden, die Ansteckungsgefahr war bislang einfach zu groß. Normalerweise kommen viele in den Laden der Tafel, die Essen für bedürftige Menschen bietet, die sonst wenig haben.
Man suchte nach Lösungen, auch in Nördlingen. Der Vorsitzender der RK Nördlingen, Jan Markwitz, hatte das erfahren und sofort seine Hilfe nach einem Gespräch mit der Diakonie Donau-Ries angeboten. Er bekam Unterstützung von seinen Kameraden und die Hilfsaktion ist angelaufen: 169 Haushalte mit 349 Personen im gesamtem Ries nahmen das Lieferangebot der Tafel in Anspruch. Das sind 169 Essenspakete und 169 Fahrten jede Woche, 1.134 Lieferungen und 1.165 mit Lebensmitteln gepackte Einkaufstaschen.
Was bleibt sind beeindruckende Zahlen und ein riesiges Engagement, sagte Helmut Weiß vom Diakonischen Werk Donau-Ries. Die Lieferungen übernahmen sechs Männer der Reservistenkameradschaft Nördlingen, die sich freiwillig gemeldet hatten. Aus dienstlichen Gründen könnten zwei Kameraden der RK Nördlingen in den letzten drei Wochen nicht mehr mitmachen, zwei Kameraden der RK Holheim sprangen ein. Jeden Samstag kurz vor 10:00 Uhr kamen die Reservisten an den Laden, packten in ihre privaten Autos so viele Tüten, bis keine mehr hineinpassten, und begannen ihre Tour in der Stadt und durch das Ries. "Wir sind ihnen wirklich sehr dankbar und es ist ein gutes Zeichen der Verbundenheit" sagt der Geschäftsführer der Diakonie Donau-Ries Johannes Beck. Im Grußwort lobt er das großartige und wichtige Mitwirken zur Versorgung der bedürftigen Menschen durch die Nördlinger Reservisten und als Dankeschön für die Hilfe überreichte er dem RK Vorsitzenden zwei Gutscheine für Getränke und Fleisch, damit die Reservisten sich beim gemütlichen Grillabend erholen können.
Der Vorsitzende Jan Markwitz, Initiator und Organisator der Hilfsaktion, und sein Stellvertreter Ludwig Hame der RK unterstützten mit ihren Reservisten freiwillig die Nördlinger Tafel in der Coronakrise schnell und unbürokratisch. Weiter leisteten die Kameraden wertvolle Hilfe und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Menschen von der Ansteckung. Das erfreuliche Ergebnis war die große Freunde der Bedürftigen bei der Überbringung der Essenspakete in der neun Wochen dauernden Belieferungszeit. Des Weiteren gab es keine Ansteckung mit dem Coronavirus bei den Reservisten und Bedürftigen sowie Helfern der Tafel - eine gute Nachricht, dass nichts passiert ist mit dem Erreger, der die ganze Welt trifft. (pm)