Im Februar bewegte das Schicksal des kleinen Julian aus Huisheim die Menschen weit über den Landkreis Donau-Ries hinaus. 2.055 weitere hilfsbereite Mitbürger von 17 bis 55 Jahren ließen sich in Huisheim
Im Februar bewegte das Schicksal des kleinen Julian aus Huisheim die Menschen weit über den Landkreis Donau-Ries hinaus. 2.055 weitere hilfsbereite Mitbürger von 17 bis 55 Jahren ließen sich in Huisheim mit einem Wangenabstrich bei der DKMS gemeinnützige GmbH aufnehmen. Viele weitere forderten auf dem Postweg ein Wangenabstrichset an.
Huisheim/Ulm - Julian geht es gut! Seine Eltern Katrin und Christian Bosch sind überglücklich. Die Stammzellen des Spenders/der Spenderin haben ihre Aufgabe vollständig übernommen. Die Medikamente werden langsam zurückgefahren. Eigentlich ist der ‚Tag 100‘ der ausschlaggebende Tag, wie die Transplantation geklappt hat. Aber es schaut schon jetzt richtig gut aus. Christian Bosch: „Wenn die nächsten Untersuchungen ergeben, dass keine Krebszellen im Rückenmark und im Nervenwasser sind, können wir Julians ersten Geburtstag am 6. Juni vielleicht sogar mit ihm zu Hause feiern!“
Im Moment verbringt die Familie die Pfingstferien in der Elternwohnung des Klinikums in Ulm. Wenn Julian wieder nach Hause darf, geht eine Zeit zu Ende, in welcher die Familie auseinandergerissen war. Ein Elternteil war die meiste Zeit bei Julian in der Klinik, der Partner mit Unterstützung der Großeltern zu Hause bei den Geschwistern - immer mit Hoffen und Bangen, welche Nachrichten wohl mit der nächsten Untersuchung kommen. Vor allem Anika und Simon, Julians Geschwister, freuen sich, wenn die Familie wieder zusammen zu Hause ist und ein geregelterer Alltag einkehren kann. „Wobei natürlich immer der Gedanke dabei ist, dass hoffentlich kein Rückfall kommt!“, so Katrin Bosch.
Katrin und Christian bedanken sich an dieser Stelle nochmals herzlich bei allen, welche die überwältigende Typisierungsaktion in Huisheim in irgendeiner Weise unterstützt haben, aber auch für die persönliche Anteilnahme. Und ein ganz besonders großer Dank gilt dem Stammzellspender oder der Stammzellspenderin, der oder die Julian und seiner Familie dieses neue Leben ermöglicht hat: „Wir durften erfahren, dass er oder sie aus Deutschland stammt und würden uns freuen, wenn wir ihn oder sie in zwei Jahren kennenlernen dürfen!“
„Helft auch den anderen betroffenen Familien!“
„Wir hatten das große Glück, dass zeitnah ein passender Stammzellspender für Julian gefunden wurde. Bitte helft mit, dass auch die 10 % der betroffenen Patienten eine Chance zum Überleben bekommen, die bisher noch vergeblich darauf warten! Lasst euch registrieren und helft bei der Finanzierung der Registrierungen der hilfsbereiten jungen Leute ab 17 Jahren!“, tragen Katrin und Christian Bosch die Hilfeaufrufe weiter.
Info
Auch Sie möchten sich als potentieller Lebensspender aufnehmen lassen oder einen Aufruf in Ihrem Verein, Ihrem Unternehmen, Ihrer Gemeinde oder Ihrer Schule starten? Dann warten Sie nicht – vielleicht wartet ein Patient dringend auf Sie! Den Button zum Anfordern des Wangenabstrich-Sets und viele Informationen finden sie unter www.dkms.de.
Beindruckende 25.000 neue DKMS-Typisierte in Bayern seit Januar 2018
Alleine in Bayern ließen sich seit Januar 2018 über 25.000 weitere hilfsbereite Menschen mit einem Wangenabstrich bei der DKMS gemeinnützige GmbH aufnehmen. Mit dazu beigetragen haben die Aufrufe für Mattheo Heel aus Unterthingau (Bericht AZ Dritte Seite vom 9.1.18), für Julian im Februar und für viele weitere Patienten sowie Schul-, Betriebs-, Vereins- und Ortsaktionen. Beeindruckend sind auch die vielen hilfsbereiten Menschen, die sich auf dem Postweg das Wangenabstrichset anforderten.
Damit stammen alleine aus Bayern über die DKMS aktuell insgesamt 889.000 Typisierte und über 10.000 Stammzellspender. Deutschlandweit konnten über die DKMS gemeinnützige GmbH unter 5,5 Millionen Registrierten bereits 61.000 davon betroffen Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken.
Beim ZKRD (Zentrales Knochenmarkregister Deutschland) in Ulm laufen die anonymen Daten von 26 deutschen Knochenmarkspenderdateien zusammen. Das bedeutet, die Aufnahme ist nur bei einer dieser 26 Dateien nötig.Aus Deutschland sind 7,9 Millionen hilfsbereite Menschen (ca. 10 % der Bevölkerung) über diese 26 Dateien registriert. Weltweit stehen die Gewebemerkmale von 32,3 Millionen Menschen anonym für die Suchläufe für betroffene Patienten zur Verfügung. (pm)