Neustart

Wegebau: Eine Brücke in den Pflegeberuf

Bevor Julia Budich bei der Diakonie Donau-Ries anfing, arbeitete sie unter anderem als Friseurin. Mit der Förderung aus dem Wegebau-Programm konnte sie im vergangenen Jahr eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beginnen. Bild: Diakonie Donau-Ries
Julia Budich ist eine klassische Quereinsteigerin. Die 31-Jährige hat nach einer Ausbildung zur Friseurin und ersten Berufserfahrungen in diesem Handwerk auch in einer Fabrik Geld verdient, bevor sie bei der Diakonie Donau-Ries in Nördlingen als Hilfskraft angefangen hat.

„Ich wollte mich gerne auch weiterbilden in der Pflege“, erzählt die junge Frau aus Wechingen. Als ihr Pflegedienstleitung (PDL) Hedwig Stimpfle vorschlug, eine Generalistik-Ausbildung zu machen, zögerte sie jedoch. Wie sollte sie drei Jahre lang von einem Azubi-Gehalt ihr Leben bestreiten können?

Margret Mair, PDL in Donauwörth, hat diese Frage auch schon öfter gehört. „Jemand, der mitten im Leben steht, kann es sich einfach nicht leisten, wie ein Lehrling bezahlt zu werden“, erklärt sie. Es sei deshalb wichtig, Menschen, die sich für die Pflege interessieren und eine Fach-Ausbildung absolvieren wollen, finanziell zu entlasten. „So können wir effektiv dem Fachkräftemangel begegnen“, sagt Margret Mair.

Unterstützung über das Bundesförderprogramm „WeGeBau“

Geschäftsführer Johannes Beck ist froh, dass bereits mehrere Auszubildende über das Bundesförderprogramm „WeGeBau“ unterstützt werden konnten. Bei Berufen, in denen akuter Mangel herrscht, greift dieses Förderprogramm, das vor allem Menschen hilft, die bisher keinen Beruf erlernt haben oder ohne Ausbildung in einem neuen Berufsfeld arbeiten.

Für Julia Budich war diese Förderung der Schlüssel zur Ausbildung. Sie hat weiterhin ihr Gehalt als Hilfskraft und inzwischen schon das erste Jahr der Generalistik-Ausbildung absolviert. „Das war die absolut richtige Entscheidung“, freut sich die Nachwuchskraft.

Konkret übernimmt die Bundesagentur für Arbeit die Kosten für die Weiterbildungsmaßnahme und oft auch einen Teil der Lohnkosten für den Arbeitnehmer. Dafür werden Bildungsgutscheine ausgegeben, mit denen die Übernahme der Weiterbildungskosten (ganz oder teilweise) garantiert werden. Eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Geschäftsführung und alle PDL freuen sich, dass bereits einige Fachkräfte gewonnen werden konnten und die Teams in den Diakoniestationen verstärken. Sie machen Mut: „Es gibt Mittel und Wege, in den Pflegeberuf einzusteigen.“ Seiteneinsteigern bietet die Wegebau-Förderung ein Einkommen weit über Azubi-Niveau.(pm)