Eine Gedenktafel wurde in Oberndorf am Geburthaus des Bildhauers Johann Georg Bschorer angebracht.
Oberndorf - Der Heimatverein Oberndorf-Eggelstetten-Flein ließ vor kurzem in der Fischerstraße eine Gedenktafel anbringen. Am Standort des Geburtshauses des Bildhauers Johann Georg Bschorer erinnert diese nun an einen der größten Söhne der Lechgemeinde.
Johann Georg Bschorer wurde am 31. März 1692 als Sohn des Söldners Ulrich Bschorer in Oberndorf geboren und wuchs auch dort auf. Mit 14 Jahren begann er im Jahr 1711 eine Lehre bei Bildhauer Christoph Bahmer in Augsburg. Nach der Lehrzeit ging Bschorer – den Zunftbedingungen entsprechend – für einige Jahre als Bildhauergeselle auf Wanderschaft. Diese führte in unter anderem nach Brünn in Mähren und wohl auch nach Prag. Seine frühen Werke, wie etwa die Skultpuren in der Klosterkirche Hl. Kreuz in Donauwörth, zeigen deutlich den böhmischen Einfluss in Stil und Ausdruck.
Der Bildhauer von Oberndorf
Johann Georg Bschorer kehrte um 1720 wieder nach Bayern zurück und lebte für längere Zeit in Wallerstein, wo er 1723 seine Frau Katharina heiratete und im Auftrag des Grafen von Wallerstein die berühmte Pestsäule schuf. Schließlich ließ er sich wieder in Oberndorf nieder (in der heutige Kapellstraße) und betrieb über 40 Jahre lang eine erfolgreiche Bildhauerwerkstatt. Als „Bildhauer von Oberndorf“ erlangte er regionale Berühmtheit. Bedeutende Werke Bschorers findet man heute in der Klosterkirche Hl. Kreuz in Donauwörth, in der Wallfahrtskirche Buggenhofen, in der Herrgottsruhkapelle in Oberndorf, in St. Alban in Stillnau und anderen Kirchen im nordschwäbischen Raum. Am 2. April 1763 starb schließlich „in den göttlichen Willen vollkommen ergeben der angesehene und tüchtige Bildhauer“, wie es in den Pfarrmatrikeln heißt.
Es ist dem Heimatverein Oberndorf hoch anzurechnen, dass er nun auf Initiative von Josef Schäfstoß mit einer Gedenktafel von Steinmetz Hampel/Mertingen an Johann Georg Bschorer erinnert. Dies könnte ein Anfang sein, um weitere Oberndorfer Persönlichkeiten und Künstler in ähnlicher Weise zu würdigen. (pm)