Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist Hochsaison für himmlische Geschenkeboten. So auch für das Wemdinger Christkind, das für Gewerbeverband und Stadt unterwegs ist. Judith Fackler wurde diesmal für das Amt ausgewählt. Der 20-jährigen Wemdingerin, die als pharmazeutisch-technische Assistentin arbeitet, bereitet die Rolle des Christkinds große Freude, die sie bei Begegnungen mit anderen Menschen auch auf diese überträgt.
Wemding - Bis zum letzten Auftritt am zweiten Weihnachtsfeiertag hat Judith Fackler knapp 40 Termine bewältigt und sie findet ihr Amt als Himmelsbote „richtig cool“. Kein Wunder, erhält die 20-jährige doch viel Lob und jede Menge freundlicher Worte. „Das ist natürlich schön für mich und die vielen erfreulichen Erlebnisse lassen einen auch den Stress vergessen“, erklärt Judith Fackler. Die meisten der für Vereine, Einrichtungen oder Organisationen kostenlosen Termine finden in Wemding und der näheren Umgebung statt, hinzu kommt ein Besuch der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth.
Doch wie kommt man überhaupt auf die Idee, sich als Christkind zu bewerben? „Meine Kolleginnen in der Stadt-Apotheke haben mich schon in den Vorjahren dazu überreden wollen.“ Aus verschiedenen Gründen habe es nicht gepasst. Doch diesmal galt für sie das Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ und so wollte Judith Fackler das Jubiläums-Christkind werden – die Aktion des Gewerbeverbands und der Stadt fand zum zehnten Mal statt. Nach zwei auswärtigen Christkindern war für die 20-jährige zudem klar, dass diesmal wieder eine junge Dame aus Wemding ins weiße Kleid schlüpfen sollte.
Nachdem sie die Bewerbung eingereicht hatte, bekam sie einen Anruf von Projektleiterin Alica Mayer, die sie zum Gespräch einlud. Dort galt es für Judith Fackler, den feierlichen Prolog, den sie später auch bei der Präsentation auf dem Weihnachtsmarkt verlas, standesgemäß wie ein passendes Christkind vorzutragen. Auch mit häufigen Fragen von Kindern wurde sie konfrontiert, die sie bestmöglich beantworten sollte. Dabei überzeugte Judith Fackler offenbar und wurde schließlich
auf dem Marktplatz der Öffentlichkeit vorgestellt. „Das war schon sehr aufregend“, erinnert sie sich, „ich habe mich im historischen Rathaus vorbereitet und angeblich waren bei dieser Präsentation so viele Besucher da wie noch nie. Das war für meine Nervosität nicht gerade hilfreich.“ Aber schon die ersten Begegnungen nach der Verkündung – gerade mit den freudestrahlenden Kindern – bestätigten sie in der Entscheidung, sich als Christkind zu bewerben.
Weihnachten – das hatte für Judith Fackler schon immer eine besondere Bedeutung. Und auch das Christkind: „An Heiligabend haben sich meine Schwester und ich in der Küche aufgehalten. Ins Wohnzimmer sind wir erst, als das Glöckchen läutete. Dann wussten wir, das Christkind hatte die Geschenke gebracht.“ Auch als Sternsinger war die Wemdingerin früher unterwegs. Die vielen positiven Rückmeldungen in ihrem aktuellen Amt freuen sie: „Ich habe schon öfters gehört, dass die Figur des Christkinds gut zu mir passt.“ Zwar nicht unbedingt mit ihren roten Haaren, ergänzt Judith Fackler lachend, „aber auf jeden Fall vom Wesen her.“
Das Amt als Christkind ist zeitintensiv, die Auftritte finden natürlich auch tagsüber statt und kollidieren schon mal mit der regulären Arbeitszeit. Deswegen richtet Judith Fackler auch Dankesworte an ihren Chef Wolfgang Dittrich, der Apotheker stellt sie für Termine frei. Und was hat das Wemdinger Christkind angesichts der nahenden Feiertage den Mitmenschen im Landkreis zu sagen? „Ich wünsche allen frohe Weihnachten und eine besinnliche Zeit mit Familie und Freunden.“ (pm)